So kann ein frisch gepflanzter Baum gedeihen
Es ist nicht getan damit, einen Baumsetzling zu pflanzen und ihn einfach im Garten einzugraben. Damit ein Baum gut anwachsen und gedeihen kann, gilt es einiges zu beachten. Wichtig ist, dass ein Setzling im Vorfeld mindestens drei Mal verschult worden ist. Das ergibt einen kompakten Wurzelballen, der gut eingepflanzt werden kann, und ein gut verzweigtes Wurzelwerk, das in der Lage ist, viel Flüssigkeit und Nahrung aufzunehmen.




Vorbereitung der Pflanzgrube
Die Pflanzgrube sollte etwa anderthalb mal so gross sein wie der Wurzelballen. Beim Ausheben achten unsere Landschaftsgärtner sorgfältig darauf, den Oberboden und den Unterboden separat zu lagern, damit beim Auffüllen die natürliche Bodenschichtung erhalten bleibt. Manchmal trifft man beim Graben auf undurchlässige Erdschichten. Dann muss zusätzlich eine Drainage bis hinunter zum sickerfähigen Untergrund eingebaut werden, um Staunässe zu vermeiden, die das Wurzelwerk faulen lässt. Zur Verbesserung des Wasserabzugs gibt man dem Unterboden am besten zusätzlich etwas Sand, Splitt oder Schotter zu.
Einpflanzen
Anschliessend wird der Baum senkrecht in der Mitte der Pflanzgrube platziert. Der Baumansatz muss zum Schluss wieder auf der gleichen Höhe stehen wie vorher in der Baumschule. Deshalb gelingt das Einpflanzen besser zu zweit. Während die Grube rund um den Wurzelballen etappenweise wieder mit den ausgehobenen Erdschichten gefüllt wird, muss parallel dazu der Wurzelballen ständig mit einem Schlauch eingeschwemmt werden. Dieses Einschwemmen ist sehr wichtig, denn es dient dem besseren Bodenschluss der Wurzeln. Giessmulde formen Rund um den frisch gepflanzten Stamm formen die Gärtner schliesslich eine Giessmulde. Selbst wenn der Boden bereits feucht ist, muss die Pflanze nochmals gewässert werden. Der Giessrand rund um die Mulde verhindert das Wegfliessen des Wassers und sorgt dafür, dass es direkt zu den Wurzeln fliessen kann.
Verankerung und Baumschutz
Das Wurzelwerk frisch gepflanzter Gehölze ist oft noch zu schwach, um sich aus eigener Kraft gegen Wind und Wetter festzuhalten. Je nach Grösse sollten Bäume während zwei bis vier Jahren mit einer Verankerung gestützt werden. Ihre feinen Wurzeln können nur Fuss fassen, wenn sie nicht durch ständige Bewegungen des Wurzelwerks daran gehindert werden. Auch sollen sie möglichst gerade anwachsen. Bei grösseren Bäumen verhindert die Verankerung, dass starke Winde sie gleich wieder umwerfen.
Verankern und anbinden
Wurzelnackte Gehölze wie Allee- und Obstbäume verankern wir mit einem Senkrechtpfahl. Gehölze mit Ballen befestigen wir mit einem gegen die Hauptwindrichtung eingeschlagenen Schrägpfahl. Grössere oder besonders exponiertere Bäume erhalten drei Schrägpfähle. Solitärgehölze werden manchmal auch mit Zugseilen und Gurtbändern an Erdankern oder an einem Dreibock-Gestell fixiert. Um Scheuerstellen zu vermeiden, dürfen Baum und Verankerung keinen direkten Kontakt haben.


Stammschutz
In der Baumschule stehen die Bäume oft so eng beisammen, dass kein Sonnenlicht an die Stämme gelangt. Diese Stämme vertragen keine plötzliche Sonneneinstrahlung. Solitäre Hochstämme und Alleebäume werden deshalb nach der Pflanzung mit Schilfrohr- oder Bambusmatten eingebunden. Je nach Bedarf bestreichen wir die Stammpartien oberhalb der Matte zusätzlich noch mit einer Stammschutzfarbe. Fachgerecht gesetzt wird aus dem fragilen Setzling bald ein starker Baum.