Unser Geschäftsführer als Stadtwanderer in Oslo
Städte wie Oslo erkundet Michael Ammann am liebsten zu Fuss. Denn im Schritttempo entgeht dem gelernten Gärtner und Landschaftsarchitekten kein spannender Anblick. Höhepunkte dieser Stadtrundgänge sind kunstvoll angelegte Gartenanlagen. So auch dieses Jahr in Oslo.
Natürliches Grün, majestätische Eleganz und viel Licht
Die Skandinavier lieben Natürlichkeit – verbunden mit schönem Design und Kunst. Dies zeigt sich in der Gestaltung des städtischen Grüns in Oslo. Wichtiger als das Detail ist die Gesamtwirkung, wichtiger als Beschattung das Licht. Denn die Oasen der Erholung sollen auch in der kälteren Jahreszeit attraktiv bleiben.
In der norwegischen Hauptstadt mit ihren kurzen Sommern wollen die Menschen an den langen Sommertagen so viel Licht wie möglich tanken. Es erstaunt daher nicht, dass sich dem Stadtwanderer entlang der öffentlichen Wege viele Liege- und Sitzgelegenheiten anbieten. Natürlich gefertigt aus Holz, das in Skandinavien in Hülle und Fülle vorhanden ist und als nachhaltiger Werkstoff besonders geschätzt wird.
Modernes Oslo mit dem Munch-Museum
Der Weg zum Munch-Museum, das leider erst im Oktober öffnet, führt durch ein spannendes Neubaugebiet. Das moderne Quartier ist ein wunderbares Beispiel, wie Natur, Gartengestaltung und Architektur zusammenspielen.
Vigeland-Skulpturenpark
Die berühmteste Gartenlandschaft von Oslo ist der Vigeland-Skulpturenpark. Er ist Teil des Frognerguts. Über einen Zeitraum von 35 Jahren hat der bedeutendste Bildhauer Norwegens, Gustav Vigeland (1869 – 1943), für dieses Anwesen 212 Stein- und Bronzeskulpturen geschaffen. Sie alle stellen das menschliche Leben dar: Kinder, Frauen und Männer jeden Alters. 1921 unterschrieb der Künstler einen Vertrag, mit dem er der Stadt Oslo die Rechte an all seinen Kunstwerken überschrieb. Im Gegenzug kam die Stadt für seinen Lebensunterhalt auf und stellte ihm ein Atelier zur Verfügung, das nach seinem Tod zum Museum seines Lebenswerkes werden sollte.
Von da an widmete der Künstler seine ganze Schaffenskraft dem Skulpturenpark. Der herausragende 17m hohe Monolith aus Granit am höchsten Punkt der Anlage besteht aus 121 Menschenfiguren. Vigeland modellierte ihn in den Jahren 1924-25 aus Ton. Danach arbeiteten drei Steinbildhauer dreizehn Jahre daran, die Figuren originalgetrau aus einem Granitblock zu meisseln.
Der berühmte «kleine Trotzkopf» reiht sich ein in 58 Bronzeskulpturen auf der Brüstung einer Brücke im Park.