Reiseziel Gibb’s Farm Tansania

Gärtner ist man mit Leib und Seele. Und wenn unser Geschäftsführer Michael Ammann privat eine Reise unternimmt, dann steht die Liebe zur Natur im Vordergrund. Zusammen mit seiner Frau reist er gerne auch in andere Klimazonen und bewundert dort die Vegetation oder Ikonen der Gartenkunst. Diesen Sommer führte die Reise die beiden zur Gibb’s Farm im Osten Afrikas.

Fruchtbare Gegend am Rand eines Riesenkraters

Die Gibb’s Farm befindet sich in Tansanias Norden am Kraterrand des erloschenen Vulkans Ngorongoro. Dessen riesiger Krater dehnt sich über 160 km2 aus, und seine Caldera (= Kraterrand) ist die grösste Caldera weltweit. Die Kraterlandschaft des Ngorongoro beherbergt ein Natur- und Tierschutzgebiet mit einer grossartigen Artenvielfalt. Die vulkanische Erde der Region macht auch die Gibb’s Farm zu einem fruchtbaren Paradies.

Agrotourismus auf der Gibb’s Farm

Umgeben von Kaffeeplantagen und blühenden Gärten bietet die Gibb’s Farm eine Unterkunft für Touristen an. Doch die Farm ist auch Gärtnerei, Landwirtschaftsbetrieb, ein Vorzeigebeispiel für Nachhaltigkeit und gemeinnütziges Projekt mit Kulturprogramm und Ausbildungsmöglichkeiten für junge Frauen in der Hotellerie. Sie ist ein wichtiges Begegnungszentrum und leistet als Arbeitgeber und Ausbildungsstätte für die Einheimischen einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung.

Die Gärten der Gibb’s Farm haben eine lange Tradition

Die Gärten rund um die Gebäude hat die englische Hausherrin Margaret Gibb in den 1960er-Jahren angelegt. Welch leuchtende Farben und exotischen Formen – als spazierte man durch einen botanischen Garten! Und inmitten dieser üppigen Pracht liegt die Lodge mit ihren verstreuten Gästehäuschen. Private Sitzplätze eröffnen den Gästen einen fantastischen Ausblick auf die Caldera-Gegend. Der Garten lädt ein zu Spaziergängen und zur Kontemplation. Wer will, kann im Gemüsegarten auch mit Hand anlegen.

Biologisches Gemüse aus eigenem Anbau und Biofleisch vom Hof

Gekocht wird im Gästebetrieb nur mit Zutaten aus dem eigenen Biogarten, der sich auf der 1 Hektar grossen historischen Gemüsegartenfläche befindet. Eigenes Gemüse, Früchte und Honig aus den über 20 Bienenstöcken bereichern die Küche mit frischen Zutaten. Farmeigene Rinder liefern das Fleisch und freilaufende Hühner täglich frische Frühstückseier für die Gastronomie. Sogar der aromatische Arabica-Kaffee stammt aus dem Eigenanbau.

Ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung

Mit ihrem Vorzeigeprojekt für einen nachhaltigen, respektvollen Umgang mit Ressourcen wollen die heutigen Betreiber der Gibb’s Farm das Erbe der Gründer weitertragen. Dazu gehören eine umweltverträgliche Hotellerie, biologisches Gärtnern, Biolandwirtschaft, Recycling, Gewinnung erneuerbarer Energie mit Sonnenkollektoren und der Ausbildungsbetrieb. Die Farm ist auch Künstlerresidenz für einheimische Künstler, deren Werke die Räumlichkeiten schmücken. Für ihren Beitrag an die Gesellschaft hat die Farm schon einige Preise gewonnen, unter anderem den Sustainable Tourism Award 2011 des Tanzania Tourist Board.

Gibbs Farm Entwicklungsprojekt

Die Geschichte der Gibb’s Farm

Das alte koloniale Farmhaus wurde 1929 von deutschen Siedlern erbaut und hat sich vom Stil her seit den Anfängen kaum verändert. Das Haus erinnert an die Siedlungsgeschichte Tansanias. Die heutige Lodge war früher ebenfalls ein Farmhaus mitten in einer blühenden Kaffeeplantage. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Farm von der englischen Regierung konfisziert und anschliessend vernachlässigt. Bis im Jahr 1948 der britischen Kriegsveteranen James Gibb das Grundstück kaufte. Er restaurierte die Farm und nahm den Betrieb der Plantage wieder auf. 1959 heiratete er die Engländerin Margret. Mit ihr veränderte die Farm ihr Gesicht. Margret legte einen riesigen Gemüse- und Blumengarten an. Und nachdem das Ngorongoro-Gebiet 1960 zum Naturschutzgebiet erklärt worden war, eröffnete sie 1972 eine der ersten Gästelodges Tansanias. Als 1977 ihr Mann starb, verkaufte Margret die Kaffeeplantage an das Tanzanian Coffee Board. Die Lodge hingegen blieb ihrem Besitz. Seither hat sich die Gibb’s Farm in eine charmante und moderne Lodge entwickelt, die mit ihren prachtvollen Gärten in Stil und Atmosphäre noch immer an die Kolonialzeit erinnert.