Gartenpflege mit besonderen Ansprüchen

ETH Hönggerberg

Viele öffentliche Parks und Gärten der Stadt Zürich gelten heute als Zeitzeugen der Stadtentwicklung. So auch der Campus ETH Hönggerberg, dessen frühe Bauetappen zu den hochrangigen Zeugnissen der Nachkriegsmoderne in der Schweiz zählen. Unter denkmalpflegerischer Anleitung eines Gartenbauarchitekten durfte die GGZ zur Bewahrung der ursprünglichen Gestaltungsideen beitragen.

Licht und Schatten

Gartendenkmalpflege spürt dem Sinn und Geist des Erbauers nach

Terrassierungen Gräser
Gräser

Die ersten Etappen der Parklandschaft ETH Hönggerberg entwarf Willi Neukom, der mit seinen innovativen Gestaltungsideen einen wichtigen Beitrag zur Schweizer Gartenbauarchitektur der Nachkriegsmoderne leistete. Nach dem Vorbild japanischer Gartenkunst verstand er die Gestaltung des Freiraums als Abstraktion von Landschaftsaspekten. Geometrische Formen und Terrassierungen prägen die künstlich angelegten Parklandschaften und Wasserflächen. Im Kontrast dazu soll die Bepflanzung eine domestizierte Wildnis darstellen. Es dominieren Kiefern, niedrige Sträucher und Gräser.

Terrassierungen
Grün

Die ursprünglichen Gestaltungsideen erhalten

Die Stadt Zürich, verschiedene Institutionen und andere Bauträger sind bestrebt, historische Parklandschaften im Geist ihrer Erbauer zu erhalten. Bei der Fachstelle für Gartendenkmalpflege sind mehr als 1000 städtische Gärten und Anlagen als schützenswert inventarisiert. Neben romantischen Villengärten aus dem 19. Jahrhundert befinden sich darunter auch viele Parkanlagen aus der Nachkriegsmoderne. Für die Bevölkerung sind es liebgewonnene Naherholungsräume und Begegnungsorte.

Der Beitrag der GGZ zur Gartendenkmalpflege und zur Stadtentwicklung

Die GGZ, die 1929 gegründet wurde, hat über die Jahrzehnte bei der Gestaltung vieler dieser Anlagen mitgewirkt. Dass wir nun auch bei der Pflege und sorgfältigen Renovation der ETH Hönggerberg einen bescheidenen Beitrag zur Gartendenkmalpflege leisten durften, freut uns sehr. Und unsere Mitarbeitenden genossen den besonderen Ort, an dem sie arbeiteten. Gemäss den Anweisungen des zuständigen Gartenbauarchitekten haben wir eine Pflanzung erneuert mit dem Ziel, die ursprüngliche Stauden- und Pflanzenkombination wiederherzustellen.

Das Parkpflegewerk: Instrument der Gartendenkmalpflege

Geht es darum, den Zeitzeugencharakter einer schützenswerten Parklandschaft zu erhalten, dient ein gartendenkmalpflegerisches Gutachten als Ausgangspunkt. Darin nimmt ein Landschaftsarchitekt die Gestaltungsideen der Entstehungszeit auf und leitet davon das Parkpflegewerk ab. Dieses besteht aus einem Leitkonzept sowie einem Pflege- und Entwicklungsplan mit den notwendigen Massnahmen zur anlagengerechten Pflege, Restaurierung und Weiterentwicklung. Wir Landschaftsgärtner setzen die festgehaltenen Massnahmen nach Anweisung um.