Auf Winnetous Pfaden zu den Plitvicer Seen

Ob unser Geschäftsführer Michael Amman wohl Karl May gelesen hat? Wir können es nur vermuten. In seinen Herbstferien jedenfalls zog es ihn zu den geheimnisumwobenen Plitvicer Seen, wo 1962 der «Schatz im Silbersee» verfilmt worden ist. Inspiriert zu dieser Reise haben ihn aber sicher auch die GGZ-Mitarbeitenden, die ihm vom Naturparadies in ihrer Heimat Kroatien erzählt haben. Auf Naturpfaden erkundete Michael Ammann mit seiner Frau die sagenhafte Filmkulisse vor Ort und dokumentierte seine Eindrücke mit der Kamera.

Plitvicer Seen – artenreiche Karstlandschaft

Die Plitvicer Seen liegen im ältesten Nationalpark Europas, der mit seinen 296,85 km2 Fläche der grösste Nationalpark Kroatiens ist. Zu der zauberhaften Karstlandschaft gehört ein verästeltes System an unter- und oberirdischen Seen, umgeben von einem weitläufigen Waldgebiet. Hauptattraktion ist ein Canyon mit 16 türkisblauen, kaskadenartig miteinander verbundenen Seen. In Wasserfällen fliesst das Wasser über natürlich Barrieren vom einen ins nächsttiefergelegene Seebecken und geht schliesslich in den Fluss Korana über.

Die Entstehung der Plitvicer Seenlandschaft

Naturpfade Plitwicer Seen
Karstlandschaft Plitvicer Seen

Die Plitvicer Seen sind alle miteinander verbunden. Es ist ein ganzes Seensystem, das sich durch Ablagerung von Kalk gebildet hat. Aus den Kalkablagerungen ist ein komplexes Labyrinth aus Kalktuff und Travertin entstanden. Neben 16 oberirdischen Seen umfasst das System zahlreiche Höhlen und unterirdischen See. Da das poröse Gestein nicht sehr stabil ist, verändert sich das System ständig. Bricht eine Höhle ein, muss das Wasser sich einen neuen Weg suchen. Auch über der Erde unterliegt die Landschaft ständiger Veränderung. Auf seiner Reise über Barrieren und Kaskaden von See zu See schwemmt das Wasser den Kalktuff zum Teil wieder weg und es entstehen neue Kalkablagerungen.

Karstlandschaft Plitvicer Seen
Nationalpark Plitvicer Seen

Biodiversität, die ins Staunen versetzt

In dieser einzigartigen Landschaft hat sich ein Ökosystem mit einer unglaublichen Vielfalt herangebildet. Die Gewässer, die Höhlen, die Moosflächen, Wiesen und umgebenden Wälder bieten seltenen Pflanzen- und Tierarten eine Lebensgrundlage. Im naturbelassenen Urwaldgebiet mit Buchen und Tannen leben 50 Säugetierarten, vor allem Rehe und Hirsche. Aber auch Raubtiere wie Braunbär, Wolf, Wildkatze und Luchs sind hier unterwegs. Diese scheuen und nachtaktiven Tiere bekommen die zahlreichen Besucher des Nationalparks allerdings kaum je zu sehen.

Naturparadies Plitvicer Seen

Grottenolme, Fledermäuse und eine rekordverdächtige Anzahl Schmetterlingsarten

Verborgen vor den Augen der Besucher leben in den Höhlensystemen des Karsts 21 verschiedene Fledermausarten. Auch sehr seltene Grottenolme hausen in den unterirdischen Karsthöhlen. In den Gewässern tummeln sich Bachforelle, Seeforelle und die europäische Sumpfschildkröte. Forschende haben im Nationalpark 13 Reptilienarten, 12 Amphibienarten, 162 Vogelarten, 272 Schmetterlingsarten und 80 Köcherfliegenarten gezählt. Die immense Insektenvielfalt ist noch gar nicht erforscht.

Biodiversität Plitvicer Seen
Naturwege Plitvicer Seen

Die Pflanzenwelt der Plitvicer Seen

Eine vielfältige Fauna bedingt eine artenreiche Flora. Allein 1400 Gefässpflanzen wie Moose oder Farne hat man in diesem Naturparadies gezählt. 75 der im Park vorkommenden Pflanzenarten sind endemisch. Ausserdem wachsen in der Plitvicer Seenlandschaft 55 Orchideenarten, darunter der seltene Gelbe Frauenschuh. Im Herbst faszinieren vor allem die verfärbten Baumkronen, die in wunderschönem Kontrast zu den türkisblauen Seen leuchten. Im goldenen Herbstlicht ist der Anblick an Farbintensität kaum zu überbieten.

Naturparadies Plitwicer Seen