Mit Geduld und Erfahrung zum perfekten Fugenbild

Natursteinplatten verlegen ist ein uraltes, anspruchsvolles Handwerk, das sehr viel Übung erfordert. Es gehört noch heute zur Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Unsere Vorfahren haben das Handwerk perfektioniert. Die angewendete Technik ist seit hunderten von Jahren die gleiche geblieben.

Naturstein: eine nachhaltige und hochwertige Wahl

Die Gelegenheiten, sich die notwendige Erfahrung für das Verlegen von Natursteinplatten anzueignen, sind rar geworden. Die Aufträge kommen oft von privaten Liebhabern. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit gewinnt der Plattenbelag aus einheimischen Natursteinen jedoch wieder an Attraktivität. In Kombination mit anderen hochwertigen einheimischen Materialien und altem Handwerk kommt er vermehrt im öffentlichen Bereich und bei denkmalgeschützten Anlagen zum Einsatz.

Ein Sitzplatzbelag aus Natursteinplatten als geeignetes Lernendenprojekt.

Das Verlegen von Natursteinplatten ist Teil des Qualifikationsverfahrens der angehenden Landschaftsgärtner. So machten wir einen überschaubaren Auftrag für zwei Lernende im dritten Lehrjahr zum Projekt. Es ging darum, einen Plattenbelag aus Maggiagneis neu zu verlegen. Die Lernenden mussten bereits verlegte Natursteinplatten entfernen, teilweise ergänzen, mit Hammer und Setzer passgenau bearbeiten und erneut verlegen. Dabei konnten sie sich alle Zeit nehmen, die sie brauchten, um ein erstklassiges Resultat zu erreichen.

Althergebrachte Handwerkstechnik

Für diese traditionelle Verlegetechnik verwendet man formwilde Natursteinplatten. Die Steine werden passgenau beschlagen, dann Fuge an Fuge auf eine Bettungsschicht aus Split gelegt und schliesslich leicht eingeklopft. Ist das Plattenmosaik fertig, verfüllt man die Fugen zum Schluss noch mit Sand.

Gewusst, wie: Gelerntes umsetzen und üben, üben, üben …

Das Mosaikmuster entwickelt sich während der Arbeit. Die Kunst dabei ist, ein ästhetisches Gesamtbild zu erreichen. Stein für Stein wählt man die ideale Form und Grösse aus und beschlägt die Kanten passgenau mit Setzer und Fäustel. Besonders anspruchsvoll ist die Eckenausbildung. Eine weitere Herausforderung besteht darin, möglichst wenig Abfall zu produzieren und Materialverlust zu vermeiden.

Plattenmosaik mit perfektem Fugenbild

Auch wenn das fertige Fugenbild sich nicht nach einer Vorlage richtet, gilt es doch einiges zu beachten. Kreuzfugen zum Beispiel oder Schlangenfugen darf es keine geben. Auch zu lange Fugen oder zu spitze Winkel sind tabu. Mit viel Übung und Erfahrung entwickelt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie ein schönes Fugenbild entsteht – ein wunderbares Handwerk, wenn man es beherrscht.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Neben dem Handwerk steht bei unseren Lernendenprojekten immer auch die Arbeitssicherheit im Fokus. Wer hämmert und mit schwerem Material hantiert, muss sich mögliche Gefahren vor Augen halten. Dazu gehört neben dem Tragen von geeigneter Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille, Knieschoner und Sicherheitsschuhe) die Kontrolle der Werkzeuge. Beim Heben ist es wichtig, auf eine ergonomische Haltung zu achten und grössere Lasten zu zweit zu heben. Was logisch klingt, darf im Arbeitsalltag nicht vergessen werden. Auch das wird mit der Übung zur eingespielten Gewohnheit.

Plattenmosaik