Der Ginkgo: Heilpflanze und lebendes Fossil

Der Ginkgo bilboa, auch Mädchenhaarbaum oder Fächerblattbaum genannt, ist ein Kuriosum in unserer Baumwelt. Wir können den aus China stammenden Baum mit seinen auffälligen fächerförmigen Blättern hier bei uns in vielen Parkanlagen bewundern. Es ist der letzte Vertreter einer vor Jahrtausenden ausgestorbenen Pflanzenart. Als lebendes Fossil hat der Ginkgo 300 Millionen Jahre auf der Erde überlebt. Kein Wunder also, dass er in China als heiliger Baum geachtet ist und in der Nähe von Tempeln gesetzt wird. Er gilt als Symbol für ein langes Leben, für Hoffnung, Fruchtbarkeit, Lebenskraft und Unbesiegbarkeit.

Hohe Widerstandsfähigkeit

Tatsächlich entpuppt sich der Ginkgo, nachdem er seine ersten Winterfröste glücklich überstanden hat, als äusserst widerstandsfähiger Baum, der allen möglichen Umwelteinflüssen wie Luftschadstoffen, Streusalz, Schädlingen wie auch extremen Klimabedingungen zu trotzen vermag. Er ist demnach bestens geeignet für den öffentlichen Raum. Die spezielle Fächerform seiner Blätter, die sich im Herbst in einen goldenen Reigen verwandeln, fällt als erstes auf. Doch hat der Ginkgo noch weitere bemerkenswerte Eigenschaften: Es gibt männliche und weibliche Pflanzen, die erst nach 20 bis 30 Jahren geschlechtsreif werden. Der weibliche Baum beginnt dann Früchte zu tragen, die aufgrund ihres fauligen Geruchs eher unbeliebt sind. Aus diesem Grund werden hierzulande vor allem männliche Exemplare gepflanzt und veredelt.

Der Ginkgo als Nutz- und Heilpflanze

Nicht so in Asien. Dort sind die Früchte der weiblichen Pflanzen sehr begehrt. Sie enthalten einen essbaren Kern, der geröstet äusserst schmackhaft ist. Darüber hinaus werden Frucht, Samen, Blätter und Rinde des Wunderbaums in China als Schönheits- und Heilmittel gegen allerlei gesundheitliche Beschwerden eingesetzt. Besonders wirksam sollen der Ginkgo bei Konzentrationsschwäche und Gedächtnisstörungen sein. Auch bei uns hat die Pflanze ihren festen Platz in der Medizin. Jedes dritte Produkt gegen Durchblutungsstörungen enthält Extrakte von Ginkgo-Blättern.

Baumkataster der Stadt Zürich

Wussten Sie übrigens, dass Sie im Baumkataster der Stadt Zürich (und natürlich auch anderer Städte) die Standorte jeder beliebigen Baumart im öffentlichen Raum ausfindig machen können, wenn Sie einen bestimmten Baum einmal aus der Nähe betrachten und kennenlernen möchten?