Blütenduft und Farbenpracht bezaubern schon im Januar
Wer in der Stadt wohnt, hat es vielleicht noch gar nie bemerkt: Tatsächlich gibt es Sträucher, die mitten im Winter blühen und erst noch wunderbar duften. Was uns überrascht, freut die Frühstarter unter den Wildbienen. Die Hummeln, Sandbienen und Mauerbienen beginnen nämlich bereits im Februar mit Nektarsammeln. Hummeln zum Beispiel sind ab 3 Grad Celsius schon fleissig unterwegs. Trotz Kälte fliegen sie in dieser Jahreszeit aus und sind dankbar für die Nahrungsquelle, die winterblühende Gehölze ihnen bieten.
Wie gestalte ich eine biologisch wertvolle Hecke, die rund ums Jahr blüht?
Die Auswahl an Zier- und Wildsträuchern ist gross. Welche Gehölze wann am besten blühen und an welchem Standort am besten gedeihen und zur Geltung kommen, wissen die Pflanzenspezialisten der GGZ. Gerne berät Sie das Naturgartenteam, wie Sie mit Ihrer Hecke die Biodiversität rund ums Jahr fördern.
Fünf winterblühende Gehölze stellen wir Ihnen vor
Die typischen Frühblüher trifft man in vielen Hausgärten der Agglomeration an. Ein Winterspaziergang durch eine Einfamilienhaussiedlung lohnt sich. Sie werden staunen ob der winterlichen Blütenpracht!
Die Zaubernuss (Hamamelis x intermedia)
Der Klassiker unter den winterblühenden Gehölzen ist die Zaubernuss. Je nach Art und je nach Wettersituation öffnet sie ihre Blüten zwischen Januar und Februar. Das Farbspektrum der länglichen, fadenartigen Blüten reicht von Gelb über leuchtendes Orange bis hin zu rostigen Rotbrauntönen. Mit ihrem süssen Duft locken die Blüten der Zaubernuss die frühen Nektar- und Pollensammler an. Dem klirrenden Winter schlagen sie ein Schnippchen, indem sie ihre Blütenblätter bei Frost einfach einrollen und wieder ausrollen, wenn die Temperaturen wieder verträglich sind.
Der Winter-Schneeball (Viburnum x bodnantense)
Auch der Winter-Schneeball passt seine Blütezeit der Witterung an. In der Regel blüht er zwischen Januar und März. Die rosaroten Blütendolden verströmen einen zarten Vanilleduft und locken damit die allerersten Insekten an. Damit der Winter-Schneeball seine volle Blütenpracht entfalten kann, braucht er einen sonnigen Standort. Einige Schneebälle bilden im Herbst Früchte, die für uns Menschen allerdings giftig sind – wie übrigens auch die Rinde und die Blätter dieses Zierstrauchs. Je nach Sorte kann das Gehölz bis zu 3 Meter hoch werden.
Der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)
Die Blüte des Winterjasmins ähnelt ein bisschen jener der Forsythie. Wie verirrte Sommerblumen leuchten die gelben Blüten ab Dezember durch die trüben Tage. Dank seinen langen Zweigen eignet sich der Winterjasmin als Rankpflanze oder als Bodendecker. Wird er als Kletterpflanze eingesetzt, ist er auf eine Kletterhilfe angewiesen. Lässt man die Zweige hingegen über einen Mauervorsprung die Böschung herunterhängen, übernehmen die langen Ruten die Funktion eines Bodendeckers. So verschönert dieser strahlende Winterblüher manche Mauerböschung.
Die Kornelkirsche (Cornus mas)
Ein Tausendsassa unter den frühblühenden Sträuchern ist die Kornelkirsche. Das einheimische Gehölz ist sehr robust kann sich zu einem kompakten Baum entwickeln, der bis zu 5 Metern und mehr erreicht. Zwischen Februar und März sind seine goldgelben kugeligen Blüten eine beliebte Bienenweide. Ab September bilden sich olivengrosse, leuchtend rote Früchte mit einem Stein, die Vögeln und anderen Wildtieren eine herrliche Mahlzeit bescheren. Wohl deshalb nennen wir den Strauch im Volksmund «Tierlibaum». Die vitaminreichen Früchte sind aber auch für den Menschen schmackhaft und sowohl roh wie auch gekocht essbar. Sie lassen sich zu köstlichen Konfitüren oder Säften verarbeiten.
Die Winter-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii)
Die Winter-Heckenkirsche betört ab Januar mit intensiv nach Honig duftenden Blüten. Die röhrenartigen, blassgelben Blüten wirken dabei eher unscheinbar. Sie ähneln jenen der schlingenden Geissblattarten, mit denen die Winter-Heckenkirsche eng verwandt ist. Ihren deutschsprachigen Namen hat die Winter-Heckenkirsche von den glasig-roten Beeren, die sich im Frühsommer bilden. Bei 2 Metern hat der Strauch seine definitive Wuchsgrösse erreicht und eignet sich damit ausgezeichnet für kleinere Gärten.