Strukturgebende Eigenschaften

Filigrane Ähren, transparente Blüten, aufrechte Halme: Charakteristisch für Ziergräser sind die zahlreichen Wiederholungen ihrer linearen Wuchsform. Ihre Wirkung entfalten sie oft erst in der Gruppe. Das verleiht Gräsern eine strukturgebende Eigenschaft. Mit ihren unterschiedlichen Wuchshöhen, den vielfältigen Grün-, Blau- (Blau-Schwingel = festuca glauca) bis Rottönen (Blutgras) ihrer Blätter und den grünen bis weissen Blütenständen lassen sich in jedem Garten interessante Akzente setzen. Manche Arten verfärben sich in der zweiten Jahreshälfte und leuchten in goldenen und rotbraunen Farbtönen in der Herbstsonne. Mit ihren Ähren und Rispen bezaubern viele Ziergräser bis in den Winter hinein, wenn Raureif ihre filigranen Blütenstände schmückt.

Ziergräser sind vielfältig einsetzbar

Ziergräser solitär

Besonders markante Gräser wie zum Beispiel das Pampasgras, das imposante Horste bildet und eine Grösse von bis zu 2 m erreichen kann, eignen sich als Solitär. Dagegen eignen sich niedrig wachsende Ziergräser hervorragend als Bodendecker (so etwa die Waldmarbel, das Blutgras oder verschiedene Carex-Arten). Grössere Beete lassen sich mit Gräsergruppen rhythmisieren. Besonders gut kommen Ziergräser auf grösseren Flächen zur Geltung, wenn sie in längeren Bändern und in Kombination mit Staudenpflanzen angeordnet sind. Dazu eignen sich vor allem Federborstengras, Calamagrostis, Stipa, Molinia, Helictotrichon oder Briza. Diese Gräser bieten den Blütenstauden eine effektvolle Kulisse. Hochwachsende Gräser wie Chinaschilf (Miscanthus) oder Reitgräser (Calamagrostis) können auch als Sichtschutz, Abgrenzung oder Raumbildungselement dienen und damit die Funktion einer Hecke übernehmen. Ein Mix aus Ziergräsern und Staudenpflanzen wiederum stellt eine blüten- und farbenreiche Alternative zu herkömmlichen Gehölzhecken dar.

Dezente Eleganz

In einer grossflächigen Pflanzung übernehmen Ziergräser eine verbindende Funktion. In Kombination mit Staudenpflanzen ergeben lange geschwungene Bänder aus Ziergräsern in unterschiedenen Höhenstaffelungen ein dezent elegantes Gesamtbild. Die Gräsergruppen übernehmen darin die Funktion von Leitstauden, an deren Anordnung sich der Betrachter orientieren kann.

Reizvolle Kontraste und Kombinationen

Da die meisten Ziergräser erst im Hoch- oder Spätsommer blühen und auch eher unauffällig, kombiniert man sie gerne mit Stauden. Bei der Auswahl gilt es, auf unterschiedliche Wuchsformen, Blütenformen und zueinander passende Blütenfarben zu achten. Viele Gräser kommen erst in Kombination mit den Blüten von Staudenpflanzen so richtig zur Geltung. An sonnigen Standorten etwa bieten sich Storchenschnabel, Rudbeckien, Echinacea, Astern oder auch Rosen als ideale Ergänzung an. Geeignete Partner für Schattengräser sind frühblühende Waldbodenpflanzen wie Anemonen oder Alpenveilchen, sowie Zwiebelblumen und Farne.

Die richtigen Ziergräser am richtigen Ort gepflanzt

Gräser ganz allgemein sind anspruchslos. Die einen, allem voran die Waldgräser bevorzugen humosen Boden, manche von ihnen kommen auch mit Wurzeldruck klar. Dann gibt es Wasserrandarten, die es lieber feucht haben und ideal für Teichrandbepflanzungen sind. Auch das Gegenteil kann zutreffen. Viele Gräser lieben sonnige und trockene Standorte, durchlässigen Boden und mögen keine Staunässe. Sie eignen sich für Ruderalflächen oder lockere Staudenmischpflanzungen.

Pflanzabstände einhalten

Bei Monopflanzungen und Bändern mit Gräsern ist es wichtig, in geraden Linien zu arbeiten und die Pflanzabstände regelmässig zu halten. Der Gärtner spannt hierzu eine Schnur. Besonders bei den grossen Solitärgräsern ist es wichtig, der Pflanzabstand einzuhalten. Denn ein Miscanthus, gekauft im kleinen Topf, wird in zwei Jahren bereits etwa 50 cm Platz in Anspruch nehmen – im ausgewachsenen Zustand sogar bis zu 1.50 m.

Gräser - Grüne Vielfalt