Drei Fehler, die Sie beim Bäume schneiden vermeiden sollten

Schnell muss es gehen und möglichst wenig Aufwand verursachen. Das ist einer der Gründe, weshalb beim Bäume schneiden oft gefrevelt wird. Der andere Grund ist fehlendes Fachwissen. Meist zeigen sich die unliebsamen Folgen später im Jahr. Denn unsere Bäume sind alles andere als tote Materie, die man ohne Schaden zu verursachen nach eigenem Gutdünken zurechtschnippeln kann.

Beim Bäume schneiden darauf achten: Höhe und Form des Baums sind vorprogrammiert

Jeder Baum trägt einen genetischen Code in sich, der bestimmt, wie hoch er wachsen wird und welche charakteristische Form er annimmt. Stutzt man ihn zurecht, sucht er nach neuen Wegen, um seine vorbestimmte Grösse zu erreichen. Auch wenn er dadurch zum Leidwesen seines Besitzers seinen natürlichen Habitus verliert. Selten ist die Beschneidung der natürlichen Form gewollt – wie etwa bei der typischen Kastanienallee. Dort schiessen im Frühjahr aus dem alten, verkrüppelten Geäst Wasserschosse in die Höhe. In der Regel aber möchte man die charakteristische Form eines Baums erhalten. Schliesslich ist sie der Grund, weshalb man ihn einmal gepflanzt hat.

Kommen wir also zu den gröbsten Fehlern, die man beim Baumschnitt begehen kann.

Fehler Nr. 1: Motorsägenmassaker

Meist findet das Motorsägenmassaker in Renditeüberbauungen statt, wo in einer Grossaktion alle Bäume zurückgeschnitten werden müssen, die in den letzten paar Jahren zu gross gewachsen sind.

Bei einer solchen Aktion geht vergessen, dass man dem Baum mit jedem Schnitt eine Verletzung zufügt. Deshalb gilt beim Baumschnitt die Faustregel: Die Schnittfläche soll nicht grösser sein als der Durchmesser eines Fünflibers. Ein Baum versucht, die ihm durch den Schnitt zugefügte Wunde rundum mit Rinde zu überwallen. Damit schützt er sie vor eindringenden Schädlingen. Am besten gelingt dies, wenn die Wunde nicht zu gross ist. Bleibt die Stelle ungeschützt, drohen Fäulnis oder Pilzbefall.

Besser als alle paar Jahre ein «Coupe radicale» ist der jährliche sorgfältige und fachmännische Schnitt. So schiesst ein Baum weniger schnell in die Höhe, seine starken Äste brechen weniger ab, und er behält seine ursprüngliche Form.

Fehler Nr. 2: Untaugliches Werkzeug

Was in der Medizin vor jeder Operation selbstverständlich ist, gilt auch für den Baumschnitt. Für einen sauberen Schnitt sollten vor der Arbeit immer die Werkzeuge gesäubert, geschärft und desinfisziert werden. So kann die «Wunde» gut verheilen und der Baum bleibt gesund.

Fehler Nr. 3: Einheitsschnitt

Bekommen bei Ihnen alle Gehölze die gleiche Bubikopf-Frisur ab? Dann brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn die Forsythie im Vorgarten einmal mehr im Frühling nicht blüht, weil Sie das zweijährige Holz mit abgeschnitten haben. Jede Pflanze hat ihre Eigenheit, die man kennen muss, um sie richtig schneiden zu können: Wie ist ihr Wachstumsrhythmus, wann blüht sie, wann ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt? Darf man sie rigoros zurückschneiden, oder belässt man es besser beim Auslichten einzelner Äste? Wer den Aufwand scheut, diese wichtigen Grundlagen über die Bäume und Sträucher in seinem Garten zu lernen, überlässt den Schnitt besser dem Fachmann.