Ein Zuhause für den Igel
Nicht selten trifft man den Igel im heimischen Garten an. Während der Futter- und Unterschlupfsuche kann man dem süssen Stacheltier schon mal über den Weg laufen. Und darüber darf man sich durchaus freuen, denn die Tiere sehen nicht nur niedlich aus, sie sind auch nützlich. Welchen Nutzen der Igel in Ihrem Garten hat und was Sie tun können, um es dem Igel besonders heimelig zu machen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Ist es gut, einen Igel im Garten zu haben?
Ein Igel im Garten ist gut für das Ökosystem. Die stacheligen Freunde fressen nämlich liebend gerne Schnecken, Würmer und Insekten und helfen so, das System im Gleichgewicht zu halten. Als Gartenbesitzer wird man mit dem Igel also unerwünschte Schädlinge los.
Wie gestalte ich meinen Garten igelfreundlich?
Sie möchten einen Igel in Ihrem Garten beherbergen und fragen sich nun, wie Sie einen igelgerechten Garten gestalten? Wir haben die Antworten.
Hindernisse aus dem Weg räumen
Erst einmal stellt sich die Frage, wie der Igel seinen Weg überhaupt in den Garten findet. Hohe Kanten und geschlossene Gartenzäune stellen für das Stacheltier unüberwindbare Hindernisse dar. Wenn Sie also keine durchlässige, bodenebene Hecke haben, können Sie Folgendes tun: Schaffen Sie Schlupflöcher von mindestens 10 mal 10 Zentimetern in Ihrem Gartenzaun, lassen Sie einen Freiraum von 10 bis 15 Zentimetern zwischen Zaun und Boden oder bauen Sie Einstiegshilfen über Kanten hinweg. So helfen Sie dem Igel, Ihren Garten zu erobern.
So sorgen Sie für ein reichlich gedecktes Buffet
Wie bereits erwähnt, gehören Igel zu den Insektenfressern und freuen sich über Artenvielfalt. Um diese zu gewährleisten, ist auf Schädlingsbekämpfungsmittel so weit wie möglich zu verzichten – auch auf Schneckenkörner. Pestizide und chemische Düngemittel reduzieren nicht nur das Nahrungsangebot des Igels, sondern gefährden auch das Tier selbst. Vertrauen Sie also einfach darauf, dass der kleine Gartenbewohner die Schädlingsbekämpfung für Sie in die Pfoten nimmt.
Wenn Sie einen Kompost im Garten haben, können Sie dafür sorgen, dass der Igel direkten Zugang dazu hat. Auch hier finden sich viele Insekten, an denen sich das Stacheltier gerne satt frisst.
Einheimische Wildpflanzen und Naturrasen locken übrigens noch mehr Insekten an und fördern die Biodiversität in Ihrem Garten zusätzlich.
Nicht nur besser essen, auch schöner wohnen
Igel benötigen nicht nur gutes Futter, sondern auch einen heimeligen Unterschlupf. Diesen nutzen sie als generelles Versteck oder als Winterquartier. Neben den bekannten Orten wie Ast- und Laubhaufen verstecken sich Igel auch gerne in Hecken und Hohlräumen. Wenn Sie Ihrem Igel zusätzlich etwas Gutes tun möchten, können Sie selbst einen geeigneten Igelunterschlupf bauen.
Wie baue ich einen Igelunterschlupf?
Der Standort soll gut gewählt sein. Am besten bietet sich ein wettergeschütztes, eher schattiges Plätzchen von etwa 2 Quadratmetern an, auf dem der Igel vor schlechtem Wetter und starker Sonneneinstrahlung geschützt ist.
Für den Unterschlupf schichten Sie jeweils zwei dicke Äste quer und längs wie ein Turm aufeinander. Um ein Dach zu bauen, legen Sie oben kleinere, dünnere Äste auf und kreieren einen Hohlraum von circa 30 Quadratzentimetern. Darauf schichten Sie viel Laub. Dieses fixieren Sie regelmässig mit dünnen Ästen, damit es nicht vom Wind davongetragen wird. Nach zwei Wochen füllen Sie das Laub noch einmal auf, da es zwischenzeitlich eingefallen sein wird.
Zugegeben: Ein perfekter Igelunterschlupf ist eine kleine Projektarbeit. Aber eine, die sich lohnt. Schlussendlich ist Ihnen nämlich nicht nur der Igel, sondern auch allerhand anderes Getier dankbar.
Achtung: Igel in Gefahr!
Der Igel lebt gefährlich. Auch im Garten lauern einige Fallen. Pools, Teiche oder Kellerschächte – das und noch mehr kann einem Igel zum Verhängnis werden. Mit kleinen Massnahmen erzielen Sie jedoch bereits eine grosse Wirkung. Legen Sie ein Brett als Rampe in den Pool, platzieren Sie Steine als Kletterhilfen auf Treppenstufen und decken Sie Schächte mit einem feinmaschigen Netz ab. Falls Sie einen Mähroboter haben, gönnen Sie diesem vielleicht besser eine Pause. Er verletzt oft den tagsüber schlafenden Igel in seinem Unterschlupf oder das Stacheltierchen kommt dem Gerät nachts bei der Futtersuche in die Quere. Sicherheit schafft also in diesem Fall nur die gute alte Handarbeit.
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