Sie mögen es schattig, etwas feucht und kommen mit Wurzeldruck gut klar: Bodendecker, die unter Bäumen wachsen und sich dabei auch noch wohl fühlen. Sie sind dabei nicht nur nützlich, um die Ausbreitung von Beikräutern zu verhindern. Die Bodendecker sehen auch richtig schön aus und sind ein Hingucker in jedem Garten. Welche Bodendecker gut unter Bäumen wachsen können und was man dabei beachten muss, erfahren Sie hier.

Warum pflanzt man Bodendecker?

Warum pflanzt man überhaupt Bodendecker? Die Antwort darauf ist ganz simpel: Einmal im Garten etabliert, erweisen sie sich als richtig nützlich. Sie werfen Schatten und schützen so den Boden unter ihnen vor direkter Sonneneinstrahlung. Das hält ihn feucht, was wiederum die Bäume freut, unter denen die Bodendecker gepflanzt sind. Ausserdem helfen sie, die im Herbst abgefallenen Blätter zu zersetzen. Somit düngen sich die Pflanzen sozusagen selbst. Dabei tragen sie ihren ganz eigenen Anteil zum Nährstoffkreislauf bei. Weiter sind die Blüten einiger Bodendecker Bienenmagnete und fördern die Artenvielfalt.

Was eignet sich gut als Bodendecker unter Bäumen?

Bodendecker unter Bäumen müssen Wurzeldruck gut vertragen können – insbesondere bei Flachwurzlern. Starke und ausladende Wurzeln, die auch entsprechend Platz einnehmen, machen ihnen also nichts aus. Ausserdem bevorzugen diese Arten von Bodendeckern schattige oder halbschattige Plätze. Hier stellen wir Ihnen einige Arten vor, die diese Voraussetzungen erfüllen.

Elfenblume – klein, aber oho!

Denken Sie bei dem Namen Elfenblumen auch an kleine Blumen mit filigranen Blütenblättern? Dann treffen Sie damit voll ins Schwarze. Dieser schöne Bodendecker mit seinen ausladenden, sattgrünen bis bronzefarbenen Blättern bildet in der Regel kleine, über dem Grün schwebende Blüten aus. Diese gibt es in verschiedenen Farben: von weiss über orange bis hin zu violett. Doch nicht nur das: Die verschiedenen Elfenblumenarten bringen auch diverse Eigenschaften mit. So sind ostasiatische Pflanzen meist sommergrün, während europäische oder vorderasiatische Arten vor allem wintergrün oder immergrün sind.

Nun kommt es darauf an, was Sie gern pflanzen möchten. Die wohl bekannteste Elfenblumenart Frohnleiten ist besonders bei der Verdrängung von Beikraut gefragt. Sie blüht von April bis Mai und ist wintergrün, weshalb sie erst im Frühjahr mit den ersten neuen Trieben ihre Blätter abwirft. Sie begeistert mit ihren Blattmustern und -farben. Ausserdem bildet sie schnell einen schönen, kissenartigen Blütenteppich aus.

Elfenblumen sind in der Natur insbesondere in Wäldern heimisch. Deshalb lieben sie lockere, durchlässige Böden mit hohem Humusanteil. Dafür mögen sie keine starken Sonneneinstrahlungen und Hitze, was ideale Voraussetzungen schafft, sie unter Bäumen zu pflanzen. Konnten sich die Pflanzen einmal ansiedeln, sind sie sehr pflegeleicht und wachsen von allein. Giessen ist nur bei längeren Trockenperioden nötig. Im Winter ist darauf zu achten, dass sie aufgrund des zu dieser Jahreszeit blühenden Grüns nicht unter Frosttrocknis leiden. Sind die Winter sehr streng, können die Elfenblumen auch mit Reisig oder Vlies abgedeckt werden. Bei kleineren Pflanzen reicht auch ein übergestülpter Tontopf.

Elfenblume

Bilder: Wikimedia

Teppich-Golderdbeere – für mehr Sonnenschein im Garten

Mit sonnig-gelben Blumenblüten erfreuen Teppich-Golderdbeeren das Gemüt. Sie sind immergrün und breiten sich schnell und unkompliziert aus. Die Pflanzen mögen es schattig und fühlen sich unter Bäumen wohl. Sie sind konkurrenzstark und können sogar an Problemstandorten gut gedeihen. Das bedeutet aber wiederum, dass sie nur allein oder mit anderen robusten Staudenpflanzen gepflanzt werden sollten. Zudem sollten Beikräuter in der Zeit, in der die Pflanzen zusammenwachsen, entfernt werden. Rindenmulch hilft dabei, ihren Wuchs zu unterdrücken.
Ein kleiner Wehrmutstropfen: die walderdbeerähnlichen Beeren, die im Sommer wachsen. Diese sehen zwar appetitlich aus, sind jedoch ungeniessbar.

Bodendecker

Bilder: Wikimedia

Dickmännchen – giftige Schattenliebhaber

Dickmännchen, das auch unter dem klingenden Namen Ysander bekannt ist, ist ein immergrüner, dichtwuchernder Bodendecker, der zur Familie der Buchsbaumgewächse gehört. Das Dickmännchen wird bis zu 30 Zentimeter hoch und breitet sich nur langsam aus. Dafür überwächst es auch kahle Bereiche. Von April bis Mai bildet die Pflanze zarte, weisse Blüten aus, wobei die dicken Staubfäden ihm seinen Namen verleihen. Der Bodendecker erträgt Wurzeldruck und ist sogar gegen das Stadtklima gefeit. Die Pflege ist recht anspruchslos: Das Dickmännchen ist frosthart und benötigt lediglich bei zu starken Trockenperioden regelmässig Wasser. Für Tierhalter ist jedoch Vorsicht geboten. Die Pflanze enthält Alkaloide in sämtlichen Pflanzenteilen, was bei grösseren Verzehrmengen zu Vergiftungen führen kann.

Ysander

Bilder: Wikimedia

Blauroter Steinsame – ein robuster Augenschmaus

Der Blaurote Steinsame ist ein optisch spezieller Bodendecker. Die Staude bildet für Bienen und Insekten aller Art attraktive Blüten. Diese blühen von April bis Juni zunächst rot, färben sich dann aber mit der Zeit enzianblau. Diese Pflanze ist sommergrün, weshalb sie im Herbst ihre Blätter abwirft. Der Blaurote Steinsame kann in der Sonne, aber auch im Schatten gedeihen, fühlt sich jedoch im Halbschatten unter Gehölzen am wohlsten. Er ist sehr konkurrenzstark und kommt mit grossem Wurzeldruck gut zurecht. Einmal etabliert, kommt der Blaurote Steinsame ganz ohne Pflege aus. Auch längere Trockenheit macht ihm nichts aus.

Bodendecker

Bilder: Wikimedia