Der Efeu kleidet Schattenpartien in üppiges Grün
Früher dachte man beim Efeu an verwunschene Wälder, verlassene Friedhöfe und sagenumrankte Ruinen. Als Gartenpflanze hingegen wurde der Efeu lange unterschätzt. Vielleicht, weil er so alltäglich ist und richtig wuchern kann. Doch in der heutigen Gartengestaltung wird die einheimische Pflanze immer beliebter zur Begrünung von Schattenpartien, Zäunen und Fassaden.
Wer als Sichtschutz schnell einen dicht bewachsenen Zaun möchte, kann sich eine fixfertige Efeu-Hecke am Laufmeter bestellen. Die angelieferten Pflanzen kommen bereits angewachsen und an einem Metallgitter hochgezogen, sodass sie vom ersten Tag an eine hübsche Umzäunung abgeben. Besonders beliebt sind solche vorgefertigten Hecken für die Abgrenzung von Grundstücken, Balkonen und Terrassen ; als ökologische Alternative zur Thuja-Hecke zum Beispiel.
Ökologisch wertvoll
Von der Böschung bis zur Betonmauer: Wann immer eine kahle Stelle im Garten schnell begrünt werden soll, ist der Efeu dazu wunderbar geeignet. Die einheimische Pflanze ist immergrün, pflegeleicht, wächst schnell und braucht dank ihren Haftfüssen keine Kletterhilfe. Bei Hausmauern allerdings ist Vorsicht geboten. Dort entfernt man den Efeu eher, als dass man ihn fördert. Weist eine Mauer bereits Risse auf, kann der Efeu an dieser Stelle das Mauerwerk zerstören. Ansonsten schützt der Efeu die begrünte Fassade vor Regen und wirkt bei Hitze wärmedämmend.
Zehn wissenswerte Eigenschaften von Efeu
- Efeu ist eine einheimische Kletterpflanze. Er ist entsprechend robust, winterhart und pflegeleicht.
- Efeu fühlt sich wohl in Schattenpartien mit wenig Lichteinfall. Er braucht jedoch Licht für die Fotosynthese. Deshalb klettert er, wo immer sich ihm eine Gelegenheit bietet, nach oben.
- Efeu wächst schnell und bildet innerhalb kurzer Zeit eine blickdichte Hecke.
- Um sich an Felsen, Mauern oder auch Baumstämmen festzuhalten, bildet der Efeu Haftwurzeln.
- Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist Efeu kein Parasit. Die Haftwurzeln dienen der Pflanze lediglich zum Festhalten. Nahrung bezieht der Efeu über seine Bodenwurzeln.
- Bäume wachsen besser, wenn sie sich die Pflanzstelle mit einem Efeu teilen. Denn die vor Ort verrottenden Blätter des Efeus verbessern den Boden.
- Efeu kann bis zu 500 Jahre alt werden. Im Laufe der Jahre entwickelt er sich vom Halbstrauch zum Strauch bis hin zur Liane. Er kann eine Wuchshöhe von bis zu 20 Metern erreichen und die verholzten Stämme einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern.
- Efeu ist immergrün. Ein einzelnes Blatt überdauert etwa 3 bis 4 Jahre. Meistens fallen die absterbenden Blätter im Frühling ab. So bietet eine Efeu-Hecke das ganze Jahr über grüne Zweige für Dekorationen und Gestecke. Auch die dunkelblauen Beeren, die zwischen Januar und April reifen, präsentieren sich sehr dekorativ.
- Da der Efeu erst im September und Oktober blüht, lieben die Insekten wie Bienen, Wespen, oder Schwebebienen die gelblichen Blütendolden als späte Nahrungsquelle im Jahr. Eine Wildbienenart, die Efeu-Seidenbiene, ernährt sich sogar ausschliesslich von Efeu-Blüten. Sie nimmt ihre Flugaktivität erst auf, wenn die Flugzeit der meisten Wildbienen schon vorbei ist.
- Sämtliche Pflanzenteile des Efeus sind giftig. In geringen Dosen schätzt man seine Inhaltsstoffe aber in der Pflanzenheilkunde. Dank der enthaltenen Saponine kann Efeu auch als pflanzlicher Waschmittel-Ersatz verwendet werden.