Thuja Hecken: Opfer der Klimaerwärmung

Thuja Hecken weisen immer häufiger Schäden auf. Dass das Klima hier eine grosse Rolle spielt, konnte man in den vergangenen Hitzesommern sehen, die lang anhaltende Hitze und Trockenheit mit sich brachten. Im Folgejahr macht sich ein Extremommer an der Thuja Hecke bemerkbar: viele Thuja Pflanzen weisen braune Stellen auf oder sterben vereinzelt ab. Ist die Thuja einmal gestresst und geschwächt, wird sie anfällig für Pilz- und Schädlingsbefall.

Ursachen und Massnahmen

Nicht nur Hitze und Trockenheit machen der Thuja zu schaffen, sondern auch Pilz- und Schädlingsbefall. Am häufigsten tritt an Thuja Hecken ein Pilz auf, der die Leitungsbahnen befällt. Das wiederum macht ihn anfällig für einen anschliessenden Befall durch den Wacholderprachtskäfer. Um solche Schäden an der Thuja Hecke zu vermeiden gilt es, Trockenheit und Nährstoffmangel entgegenzuwirken. Vorbeugen ist noch immer die beste Lösung, denn gesunde Pflanzen sind robust und weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge.

Pilzbefall in den Leitungsbahnen

Es gibt verschiedene Pilze, welche die Thuja befallen können. Die ersten Anzeichen sind bei allen ähnlich: einzelne Triebspitzen fangen an, sich bräunlich zu verfärben. Als Sofortmassnahme sollte man die betroffenen Pflanzenteile bis ins gesunde Holz zurückschneiden und entsorgen. Die Werkzeuge müssen danach gut desinfiziert werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Vorbeugend kann man die Thuja Hecke mit einem Fungizid behandeln.

Schädlingsbefall durch den Wacholderprachtskäfer

Sind sichtbare Einbohrlöcher wie von einer kleinen Bohrmaschine zu erkennen, kann man davon ausgehen, dass der Wachholderprachtskäfer am Werk war. Die Triebe werden dann fahl und bräunlich oder knicken ab. Mit Vorliebe tut sich der Schädling an bereits geschwächten Pflanzen gütlich. Auch hier gilt: Die beste Vorbeugung ist, die Pflanze optimal mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Pilzbefallene oder braungefärbte Triebe müssen unbedingt entfernt werden, bevor der Wacholderprachtskäfer sie besiedelt. Der Käfer lässt sich während der Flugzeit zudem mit einem Insektizid bekämpfen.

Auswechseln einzelner Pflanzen aus der Hecke

Das Auswechseln einzelner Thuja Pflanzen sollte von einem Profi durchgeführt werden, da man leicht die gesunden Pflanzen daneben verletzt.

Alternativen zur Thuja

Grundsätzlich eignet sich fast jede Heckenpflanze als Alternative zur Thuja. Fast, denn es gibt Pflanzen wie der Kirschlorbeer, die für unsere einheimische Fauna nutzlos sind.

  • Als edle Alternative bietet sich die europäische Eibe (Taxus baccata) an. Die Pflanze benötigt einen guten, nicht zu trockenen Boden. Da sie etwas langsamer wächst als andere Hecken, kann man mit der Heckenschere sparsam umgehen, Zwei Schnitte pro Jahr sind ideal für eine dichte Formhecke. Die Eibe benötigt etwas Zeit, um sich einzurichten. Doch wenn es ihr einmal gefällt, ist sie sehr robust und bildet eine immergrüne Hecke mit einem sehr dichtem Heckenkörper.
  • Die günstigere Alternative, um eine Thuja Hecke zu ersetzen, ist die Leyland-Zypresse (Cupressopcyparis leylandii). Sie präsentiert sich in gräulichem oder gelblichem Nadelkleid. Im Gegensatz zur europäischen Eibe wächst die Leyland-Zypresse schneller und muss mindestens zweimal pro Saison geschnitten werden. Für einen schönen, dichten Wuchs empfehlen sich drei Schnitte pro Saison.
  • Der portugiesische Kirschlorbeer (Prunus lusitanica) mit seinen weissen Blüten und rot gestielten Blätter ist ebenfalls eine dekorative Alternative zur Thuja. Ist man von den weissen Blüten etwas weniger angetan, kann man sie mit einem regelmässigen Formschnitt vermeiden.
  • Eine weitere einheimische Heckenvariante ist der wintergrüne Liguster (Ligustrum vulgare Atrovirens). Diese Hecke ist nur bedingt wintergrün, denn sie verliert ihre Blätter sehr spät und treibt fast gleichzeitig neu aus. In kalten Wintern verliert der Liguster seine Blätter früher. Auch diese Hecke blüht im Sommer weiss und beitet Vögeln einen beliebten Nistplatz. Der Liguster wächst relativ schnell und für eine formschöne Hecke empfehlen wir zwei Schnitte pro Jahr. Da die Pflanzen eher schmal wachsen braucht man etwas Geduld bis sie wirklich dicht miteinander verwachsen.