Schöne Pflanzen, die gut duften und dabei noch in allen Farben blühen, lassen das Herz jedes Gartenfans aufgehen. Noch grösser ist die Freude, wenn die Gewächse gleichzeitig auch leicht anzupflanzen und zu pflegen sind und lange blühen. Die Knöteriche der Gattung Bistorta erfüllen diese Kriterien. Wir erklären, wie man sie einsetzt und welche Sorten besonders Eindruck hinterlassen.
Knöteriche und ihre Vielfalt
Insgesamt gibt es etwa 1’500 Knöterichgewächse, davon gehören alleine 25 der Gattung Bistorta an. Die Stauden blühen nicht nur in den verschiedensten Farben, sondern zeichnen sich auch durch unterschiedliche Wuchshöhen aus und bringen verschiedene Pflanzeigenschaften mit. So können die Knöteriche fast überall gepflanzt werden, woraus sich diverse Möglichkeiten zur Garten- und Landschaftsgestaltung ergeben.
Welcher Knöterich für Ihr Gartenprojekt?
Der Wiesenknöterich Bistorta officinalis, auch Schlangenknöterich genannt, ist oft auf Wiesen zu finden und wird durch Insekten bestäubt. Das heisst jedoch nicht, dass er nicht auch für den Garten geeignet ist. Die Sorten Hohe Tatra und Superbum eignen sich auch als Schnittblumen. Diese Stauden werden bis zu 100 Zentimeter hoch und die Scheinähren erscheinen von Mai bis Juli. Dabei bilden sie einen ausladenden, kompakten Blütenteppich.
Der Kerzenknöterich Bistorta amplexicaulis ist in der Natur meistens auf frischen Wiesen oder an Waldrändern zu finden. Er fühlt sich aber auch an sonnigen oder halbschattigen Plätzen mit feuchten Böden wohl und fügt sich besonders gut in Prachtstaudenbeeten und Staudenmischbepflanzungen ein. Diese Staudenart besticht durch den buschigen Wuchs, ihre Langlebigkeit und die langen Blütenähren, die in unterschiedlichen Farbtönen von Weiss über zartes Rosa bis hin zu leuchtendem Rot erblühen. Je nach Sorte dauert die Blütezeit von Juli bis zum ersten Novemberfrost.
Der Kerzenknöterich eignet sich sowohl als Gruppenpflanzung als auch zur Einzelstellung. Die Sorten Fat Domino sowie Janet sind besonders farbenprächtig und imponieren deshalb als einzelne Pflanzen, während die Inverleith mit ihrer Kissenform gerne als Bodendecker genutzt wird.
Ein weiterer Knöterich, der sich sehr gut als Bodendecker eignet, ist der Teppichknöterich Bistorta affinis, der auch Schneckenknöterich genannt wird. Dieser ist eine flachwachsende Staude mit lanzettlichen, grünen Blättern. Die Blütenstände, die maximal 25 Zentimeter hoch werden, bilden zunächst rosafarbene Blütenähren, die sich mit der Zeit immer dunkler verfärben. Sie blühen von Juli bis Anfang September und sind bei Bienen besonders beliebt. Schöne Teppichknöterichsorten sind zum Beispiel Darjeeling Red, Dimity oder Superba.
Ein richtiger Hingucker ist der Buntblattknöterich Bistorta microcephala. Er ist eine Blattschmuckstaude mit dunkelroten und länglichen, eierförmigen Blättern mit einer v-förmigen, silbrig schimmernden Zeichnung. Die überhängenden Triebe werden bis zu 100 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit. An den Spitzen der verzweigten Blütenstände bilden die weissen Blüten kleine, kugelförmige Köpfchen. Der Buntblattknöterich gehört zu den höherwachsenden Pflanzen.
Der Wasserknöterich Bistorta amphibium wächst am Ufer von Gewässern sowie auf feuchten Wiesen und bildet eine Land- oder Wasserform aus. Er besitzt rosafarbene Blüten mit dichten Scheinähren.
Wie pflegt man Knöteriche?
Die Pflege der Knöteriche ist einfach, denn die Pflanzen sind recht anspruchslos. Die Kerzenknöteriche bevorzugen frischen bis feuchten Boden in sonniger oder halbschattiger Lage. Hohe Arten vertragen Sommertrockenheit nicht so gut. Staunässe ist zu vermeiden, indem verdichtete Böden mit Sand oder Split vermischt und aufgelockert werden. Da viele Knöteriche tiefreichende Wurzeln besitzen, können sie auch Wasser aus tieferen Schichten nutzen und schützen sich so gegen Trockenheit. Wer es also gerne unkompliziert mag, ist mit den Knöterichen sicherlich gut bedient.
Wichtig: Knöterich ist nicht gleich Knöterich
Die meisten Menschen verbinden den Knöterich mit einer invasiven Pflanze, die grossen Schaden anrichten kann. Dadurch hat der Knöterich einen schlechten Ruf – jedoch zu Unrecht. Denn ausschliesslich die Arten der Gattung Fallopia sind invasiv. Gegen die anderen, nicht invasiven Knöteriche spricht aber nichts. Sie können Ihren Garten also unbesorgt damit bepflanzen.
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