Eidechsen im Garten sind eine echte Bereicherung. Die kleinen, flinken Tiere bekämpfen als Nützlinge viele Schädlinge und werten die Biodiversität des heimischen Gartens auf. Die stetig zunehmende Zersiedlung und die wenig eidechsenfreundlich gestalteten Gärten machen den kleinen Reptilien jedoch das Leben schwer. Wir nennen Ihnen in diesem Beitrag einige interessante Fakten zu den Tierchen und geben Tipps, wie Sie Eidechsen in Zukunft auch in Ihrem Garten antreffen können.
Welche Eidechsen gibt es in der Schweiz?
Zurzeit beherbergen wir in der Schweiz vier verschiedene Eidechsenarten:
Die heimische Zauneidechse
Die Zauneidechse ist für uns in der Schweiz die wohl bekannteste Eidechsenart. Sie ist ungefähr 20 Zentimeter gross, mit ihrem braun-beigen Schuppenkleid jedoch eher unauffällig. Nur die Männchen erstrahlen zur Paarungszeit in einem leuchtenden Grün. Sie leben vorwiegend im hohen, ungemähten Gras – was oft bei Zäunen der Fall ist und ihr den eingängigen Namen Zauneidechse verliehen hat. Da dieser Lebensraum jedoch nach und nach verschwindet, ist die Eidechsenart gefährdet.
Quelle: Wikimedia
Die wärmeliebende Smaragdeidechse
Eine nahe Verwandte der Zauneidechse ist die Smaragdeidechse, die mit ihren bis zu 35 Zentimetern Körperlänge die grösste Eidechsenart der Schweiz ist. Ihr Name ist Programm, denn ihr Kopf hat die typisch grüne Smaragdfarbe. Der restliche Körper ist grasgrün und wird durch dunkle Tupfer ergänzt. Diese Art mag es sehr warm und siedelt sich gerne dort an, wo die Zauneidechse meist nicht vorkommt: nämlich im Tessin, in den Bündner Südtälern oder im Wallis.
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Die nicht zu unterschätzende Wald- oder Bergeidechse
In Höhen bis zu 3’000 Metern fühlt sich die Wald- oder Bergeidechse wohl. Sie lebt aber auch im Wald oder in Mooren. Die nur bis zu 15 Zentimeter grossen Tierchen sind mit ihrer braunen Farbe zwar unscheinbar, haben es aber in sich. Wortwörtlich, denn diese Echsenart ist die einzige in der Schweiz, die Ihren Nachwuchs im Bauch in Reptilieneiern ausbrütet und ihn dann lebend zur Welt bringt.
Quelle: Wikimedia
Die anpassungsfähige Mauereidechse
Last, but not least finden wir auch die Mauereidechse in der Schweiz. Das circa 20 Zentimeter grosse Reptil hat durch seine Anpassungsfähigkeit nicht wie die Zaun- und Smaragdeidechse mit dem Artenrückgang zu kämpfen. Man findet diese Eidechsen in der Nähe von Menschen und somit auch in Lebensräumen mit widrigen Bedingungen vor, beispielsweise in Städten und Überbauungen. Am liebsten mögen sie Bahngleise und Bahnhofsareale, was auch erklärt, wie diese Art in die Schweiz gekommen ist. Denn eigentlich stammen die kleinen Tiere aus Italien und reisten wohl als blinde Passagiere mit Zügen ein. Auf diese Weise konnten sie sich in der Zentral- und Nordostschweiz verhältnismässig stark ansiedeln. Ein Wehrmutstropfen bleibt jedoch: Aufgrund der Tatsache, dass sie gegenüber der Zauneidechse konkurrenzstärker ist, verdrängt die Mauereidechse unsere heimische Art langsam und trägt zusätzlich zur Reduktion des Artenbestands bei.
Quelle: Wikimedia
Sind Eidechsen im Garten gut?
Wenn Sie Eidechsen im Garten haben, dürfen Sie sich freuen. Die flinken Reptilien fressen nämlich gerne Kohlweisslinge, Gemüsefliegen und Raupen. Sie mögen aber auch Spinnen, Ameisen und Wanzen. Damit sind sie ein natürlicher Pflanzenschutz und ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette, um der übermässigen Verbreitung von Schädlingen und Insekten entgegenzuwirken.
Wie kann ich Eidechsen in meinem Garten ansiedeln?
Um Eidechsen im Garten anzusiedeln, lassen Sie diesen am besten so naturnah wie möglich. Schaffen Sie viele trockene Bereiche mit Spalten und Lücken. Das können Stein-, Totholz- oder Reisighaufen, aber auch Trockenmauern sein. Die Elemente lassen sich so gestalten, dass sie nicht nur funktionell sind, sondern auch schön aussehen und sich in Ihrem Garten perfekt einbringen. Zusätzliche Vorteile dieser Rückzugsmöglichkeiten sind ausserdem der Schutz vor Fressfeinden und ein bereits bestehendes Winterquartier sowie die Möglichkeit, sich aufzuwärmen. Als wechselwarme Lebewesen sind Eidechsen auf Sonnenstrahlen angewiesen, damit sie sich so flink bewegen können, wie wir das gewohnt sind. Hierbei helfen auch alte Gartenplatten, die sie als Sonnenfläche nutzen können. Zu viel Hitze mögen die Tiere jedoch auch nicht: Wird es ihnen zu heiss, verstecken sie sich.
Dichte Brombeersträucher eignen sich ebenfalls als Rückzugsort und tragen zur Biodiversität bei, da sie noch anderen Lebewesen Schutz bieten. Artenvielfalt ist wichtig: Säen Sie Wildblumen an oder gestalten Sie ein Staudenbeet. So locken Sie viele Lebewesen in Ihren Garten und die Reptilien können auf ein breites Nahrungsangebot zurückgreifen.