In einer Zeit, in der Artenvielfalt und Umweltschutz eine zentrale Rolle spielen, stellen sich Gärtnerinnen und Gärtner diese Frage immer öfter. Wir verraten Ihnen, welches die effektivsten Methoden sind.
Warum Schädlinge biologisch bekämpfen?
Spielende Kinder, herumstreifende Haustiere, schutzsuchende Nützlinge und die Förderung der Biodiversität sind nur einige Beispiele, weshalb man auf Chemie im Garten gerne verzichtet. Starke chemische Substanzen gegen Pilze, Insekten und Krankheiten vernichten nicht nur Schädlinge. Sie schaden auch der Umwelt und sind für andere Lebewesen giftig. Ausserdem möchte wohl kaum jemand Gemüse essen, das chemisch belastet ist. Es gibt aber einige biologische und umweltschonende Methoden, die unliebsame Gäste im Garten vertreiben oder im besten Fall sogar von diesem fernhalten.
Wie kann man den Befall von Schädlingen verhindern?
Idealerweise lässt man Schädlingen erst gar keine Chance, Pflanzen im Garten zu befallen. Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen dabei, einen Schädlingsbefall zu verhindern.
Duftende Kräuter und ungeniessbare Pflanzen gegen Schädlinge
Gartenkräuter wie Thymian und Rosmarin riechen für uns zwar sehr gut, Schnecken und Ameisen mögen diese Kräuter aber weniger. Deshalb eignen sie sich gut zum Schutz von anderen Pflanzen. Farne oder pelzige Blattpflanzen wie Fetthenne oder Nelke werden von Schnecken ebenfalls nicht geschätzt. Auch Blattläuse sind keine Freunde von ätherischen Ölen, weshalb sie Lavendel und Salbei meiden. Gegen Kartoffelkäfer hilft Meerrettich – da dieser stark wurzelt, muss vor dem Pflanzen jedoch unbedingt eine Wurzelsperre erstellt werden. Um Wurzelgemüse und Stauden vor Wühlmäusen zu schützen, können Sie beispielsweise Knoblauch pflanzen.






Voraussetzungen für Fressfeinde schaffen
Schaffen Sie in Ihrem Garten Voraussetzungen für das Ansiedeln natürlicher Fressfeinde von Schädlingen. Laubhaufen und Unterschlüpfe locken Igel und Insekten an. Dichte, heimische Sträucher und Bäume bieten Vögeln ein Zuhause, die sich über das reichgedeckte Buffet ebenfalls freuen.


Barrieren gegen Schädlinge
Nicht ganz so natürlich, aber dennoch umweltfreundlich, sind Netze, Vliese oder Kunststoffzäune. Je nach Art des Schutzes eignen sich diese Methoden, um die Pflanzen vor Schäden zu bewahren. Hochbeete, die Ihren Garten zusätzlich optisch aufwerten, schützen ebenfalls vor einigen unerwünschten Gästen.
Pflanzen fit machen
Eine gesunde und starke Pflanze ist widerstandsfähiger und weniger anfällig für den Befall von Schädlingen. Nährstoffreiche Böden helfen den Pflanzen dabei, die Abwehr zu stärken. Lassen Sie im Herbst also das Laub ruhig etwas länger liegen, damit sich Humus und somit Nährstoffe bilden können. Kompost oder alternative Bodenaktivatoren gleichen Defizite im Nährstoffhaushalt des Bodens ebenfalls aus. Vorbeugend können Sude, Jauchen und Tees verabreicht werden, um die Gewächse zusätzlich zu stärken. Ebenfalls hilft es, die Pflanzen zu düngen. Halten Sie sich bei der Vorgehensweise jeweils an die Herstellerangaben.
Und nicht zuletzt ist auch der Standort der Pflanze entscheidend, um beispielsweise Pilzbefall vorzubeugen.
Wie kann man Schädlinge bekämpfen?
Die Schädlinge haben bereits Einzug in den Garten gehalten. Was jetzt?
Auch in der Bekämpfung der unliebsamen Gartenbewohner können biologische und umweltschonende Mittel helfen:
Mit flüssigen Mitteln gegen die Feinde
Bei gewissen Schädlingen, wie beispielsweise Läusen, hilft bereits ordentliches Abspritzen der Pflanzen mit Wasser – allerdings nur dann, wenn sie noch nicht überhandgenommen haben. Manchmal müssen jedoch auch härtere Geschütze aufgefahren werden. Gegen Läuse hilft ein Sud aus Waschnüssen, den Sie auf die befallenen Blätter sprühen können. Weitere Pflanzensude wie jene aus Ackerschachtelhalm gegen Spinnmilben oder Farnkraut gegen Schnecken helfen ebenfalls bei der Bekämpfung der unerwünschten Gäste. Jauchen aus Brennnesseln bekämpfen Schnecken und Schachtelhalmsud hilft gegen Pilzbefall.
Das Nutzen von Fressfeinden
Wir haben Ihnen schon verraten, dass Fressfeinde im Garten durchaus Sinn ergeben. Unterstützend zu den vorher aufgezählten Massnahmen helfen auch Nützlinge wie beispielsweise der Zweipunkt-Marienkäfer oder Florfliegen effektiv gegen Blattläuse. Raubmilben, der gemeine Ohrwurm und Schlupfwespen sind Bekämpfer von Schädlingen aller Art wie zum Beispiel von Trauermücken, Raupen oder Käfern.
Wer einen Teich hat, kann sich auch überlegen, Laufenten im Garten zu halten: Sie verzehren nämlich sehr gerne Nacktschnecken.