Bei der Ziergräserpflege ist Düngen und Wässern überflüssig

Gräser sind ausgesprochen anspruchslos. Das macht die Ziergräserpflege einfach. Die meisten Ziergräser haben eine hohe Trockentoleranz und müssen nicht gewässert werden. Kultiviert man sie allerdings im Topf oder in Kübeln, kommt man um eine regelmässige Wasserzugabe nicht herum. Nicht nur das Wässern, auch das Düngen erübrigt sich bei den meisten Ziergräsern. Manche Gräserarten vertragen eine Düngerzugabe gar nicht und gehen sogar ein. Hochwüchsige Solitärgräser hingegen wie das Pampasgras oder das Chinaschilf haben einen etwas höheren Nährstoffbedarf. Ihnen verhilft man zu besserem Wachstum, indem man ihnen im Frühling jeweils etwas Kompost oder Hornspäne zufügt.

Was muss man bei der Ziergräserpflege beachten?

a) bei sommergrünen Gräsern

Sommergrüne Ziergräser kann man im Herbst einfach stehen lassen, samt Blüten- und Samenständen. Wenn im Winter der Raureif sie in glitzernde Gebilde verwandelt, bieten sie einen märchenhaften Anblick. Als Winterschutz dient den Gräsern ihr eigenes Laub. Grössere Gräser bindet der Gärtner Ende Herbst zusammen, um das Eindringen von Schnee und Regenwasser in den empfindlichen Horst zu verhindern – was erst noch sehr dekorativ aussieht. Andere Ziergräser, wie etwa das Chinaschilf, das Riesen-Federgras oder der Blaustrahlhafer, mögen das Zusammenbinden weniger, da ihr Horst dadurch schlechter trocknet und sich Fäulnis bilden kann. Erst im Frühling schneidet man die Gräser dann etwa eine Hand breit über dem Boden zurück. Sie treiben danach aus der Basis neu aus, um im Sommer ihre Endhöhe zu erreichen.

b) bei immergrünen Gräsern

Viele bodendeckende Gräser sind immergrün und brauchen keinen Schnitt. Die toten Pflanzenteile kann man entfernen, indem man sie vorsichtig mit einem Rechen oder von Hand auskämmt. Immergrüne Gräser neigen zu Sonnenbrand, was zu unschönen braunen Blattstellen führt. Deshalb kann ein Schutz vor der Wintersonne mit Laub oder Tannästen sinnvoll sein. In schneereichen Regionen schützt die Schneedecke die Gräser vor der Sonne.

Vermehrung und Verjüngung

a) durch Teilen

Horstbildende Gräser, verschiedenen Carex-Arten zum Beispiel, Rutenhirse, Chinaschilf oder Federborstengras, lassen sich zur Vermehrung oder zur Verkleinerung einfach teilen. Der beste Zeitraum dazu ist der Frühling nach dem Rückschnitt, kurz bevor sie neu austreiben. Hierzu gräbt man den Horst aus und teilt ihn vorsichtig mit dem Spaten oder einer Säge. Wichtig ist, den einzelnen Teilen genug Wurzeln und Grünmasse zu belassen, damit sie wieder gut anwachsen können.

b) durch Ausläufer oder durch Versamen

Es gibt auch ausläuferbildende Ziergräser wie etwa das Blutgras. Zur Vermehrung oder Verjüngung dieser Gräser kann man die Ausläufer einfach ausgraben und entfernen oder umpflanzen. Andere Arten vermehren sich durch Versamen. Zu diesen gehören Festuca-Arten oder das Perlgras. Hier lohnt sich der Rückschnitt nach der Blüte. Will man sie versamen lassen, lässt man die Blütenstände stehen und integriert später die neu wachsenden Gräser in die Pflanzung.