Er ist klein, schimmert grün und wirkt auf den ersten Blick unscheinbar: der Japankäfer (Popillia japonica). Doch das kleine Insekt hat einen gewaltigen Appetit und stellt eine ernsthafte Bedrohung für unsere Gärten und die Landwirtschaft dar. Warum der Japankäfer so gefährlich ist, wie man ihn erkennt und was man gegen ihn tun kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wie kam der Japankäfer in die Schweiz?

Der Japankäfer ist ein invasiver Schädling aus Japan und nicht in der Schweiz heimisch. Er wurde höchstwahrscheinlich mittels Pflanzenimporten in die Schweiz eingeschleppt. Da der Käfer oft in unmittelbarer Nähe von Strassen und Schienen zu finden ist, geht man davon aus, dass er sich als blinder Passagier im Land verbreitet. Im Jahr 2017 wurde er erstmals im Tessin entdeckt, inzwischen sind aber auch Fälle in Basel und Zürich bekannt.

Woran erkenne ich den Japankäfer?

In der Schweiz gibt es einige Käferarten, die dem Japankäfer ähnlich sehen. Besonders für Laien ist das Unterscheiden deshalb auf den ersten Blick nicht einfach. Doch der Japankäfer weist charakteristische Merkmale auf. Er ist etwa einen Zentimeter gross und besitzt einen metallisch grün schimmernden Halsschild sowie kupferfarbene Flügeldecken. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die fünf kleineren und zwei grösseren Haarbüschel an beiden Seiten seines Hinterleibs.

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Bild 2: Wikimedia
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Wie gefährlich ist der Japankäfer?

Obwohl der Japankäfer klein und unscheinbar ist, stellt er eine grosse Gefahr für die Flora und die Landwirtschaft dar und gilt als extrem invasiv. Seine Larven ernähren sich von Wurzeln und schädigen dadurch Wiesen und Rasenflächen. Die ausgewachsenen Käfer hingegen befallen mehr als 400 verschiedene Pflanzenarten, darunter Beeren, Obstbäume, Mais sowie Zierpflanzen wie Rosen, Ahorn oder Birken. Sie fressen nicht nur einzelne Blätter an, sondern können Pflanzen so stark schädigen, dass sie sich nur schwer erholen oder sogar absterben. Somit mag der Käfer zwar klein sein, der Schaden, den er verursacht, ist jedoch umso grösser.

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Was tun, wenn man einen Japankäfer findet?

Was ist zu tun, wenn man sich sicher ist, einen Japankäfer gefunden zu haben? In diesem Fall sammeln Sie das Insekt ein, stecken es in ein Glas, verschliessen dieses gut und stellen es über Nacht ins Gefrierfach. Danach können Sie den Japankäfer im Hauskehricht – nicht im Kompost – entsorgen. Weiter ist der Fund mit einem Foto und einem Hinweis, wann und an welcher Pflanze der Schädling gefunden wurde, an den Pflanzenschutzdienst Ihres Kantons zu melden.

Wie bekämpft man den Japankäfer?

Forschende arbeiten intensiv an Bekämpfungsmethoden gegen den Japankäfer. Es gibt erfolgversprechende Ansätze mit einem Pilz, der bereits gegen Juni- und Maikäfer eingesetzt wird, doch eine flächendeckende Lösung steht noch aus. In der Schweiz sind aktuell keine spezifischen Insektizide zugelassen. Deshalb sind Achtsamkeit und vorbeugende Massnahmen der beste Schutz – auch unserer Natur und der Biodiversität zuliebe.

Hat sich der Japankäfer bereits etabliert, ist eine Bekämpfung schwierig, da seine Larven im Boden leben und kaum sichtbar sind. Falls ein Befall vermutet wird, können aber zumindest Fadenwürmer zur Bekämpfung der Engerlinge eingesetzt werden. Das macht aber auch nur dann Sinn, wenn es einen begründeten Verdacht gibt, dass ein Gebiet betroffen ist. Weitere Methoden zur Bekämpfung des Japankäfers sind beispielsweise das Verbot der Bewässerung befallener oder gefährdeter Anlagen. Da das Insekt Wasser benötigt, kann dies seine Verbreitung verhindern. Die Abdeckung bereits betroffener Grünflächen mit Folie erschwert zudem das Ausfliegen der Käfer und trägt so dazu bei, eine weitere Ausbreitung einzudämmen. Ausserdem sorgt sie dafür, dass die Böden austrocknen und die Larven dadurch absterben. Letztes Jahr konnte in Kloten im Kanton Zürich der Befall des Japankäfers nachweislich eingeschränkt werden, indem Sportplätze, die befallen waren, abgedeckt wurden.

Letztlich bleibt jedoch Prävention der beste Schutz. So ist der Transport von Grüngut sowie von Oberflächenschichten bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern aus befallenen Gebieten verboten, um eine unbemerkte Verbreitung des Japankäfers zu verhindern. Fahrzeuge und Geräte zur Bodenbearbeitung dürfen die Befallszone nur verlassen, wenn umfassende Massnahmen sicherstellen, dass keine Verschleppungsgefahr besteht.

Die Befallszonen werden engmaschig überwacht und laufend aktualisiert.

Ja, der Japankäfer wurde bereits im Tessin, in Basel und in Zürich gesichtet.

Als Gartenbauunternehmen legen wir grossen Wert auf die Biodiversität und auf den Schutz der Natur. Wann immer möglich vermeiden wir Insektizide. In der Schweiz gibt es aber so oder so noch kein zugelassenes Insektizid gegen den Japankäfer. Achtsamkeit und vorbeugende Massnahmen sind deshalb der beste Schutz.

Selbstverständlich. Zu unserer Arbeit im Gartenbau gehört auch die Kontrolle der Pflanzen. Wenn wir Ihren Garten pflegen, kontrollieren wir auch Ihre Pflanzen. Und zwar nicht nur in Zürich, wo der Japankäfer bereits entdeckt worden ist, sondern auch in allen anderen Gebieten der Schweiz.

Quellen Titelbild: Wikimedia