Ein Glas guten Wein in der Hand, ein spannendes Buch auf dem Schoss und dabei die Ruhe und das Ambiente des Gartens geniessen – so sieht ein gemütlicher Nachmittag aus. Die bittere Realität ist aber oft eine andere. Lärmende Rasenmäher oder der rauschende Strassenverkehr stören die gewünschte Ruhe. Hierfür gibt es eine Lösung: Lärmschutzwände im Garten.
Was bringen Lärmschutzwände im Garten?
Lärmschutzwände bringen Ruhe in den Garten. Sie können Schallwellen absorbieren oder reflektieren, um die Lärmbelastung zu minimieren. Doch was bewirkt das? Studien beweisen, dass stetiger Lärm eine Belastung ist und uns krank macht – selbst dann, wenn wir das Gefühl haben, dass wir uns an die verschiedenen Lärmsituationen gewöhnt haben. Eine Lärmschutzwand kann also mit ein wenig Kompromiss nicht nur vor ungewünschten Blicken schützen, sondern auch das Wohlbefinden steigern.
Lärmschutzwände: Worauf sollten Sie achten?
Je näher sich der Lärmschutz zur Quelle des Lärms befindet, desto effektiver ist er. Ausserdem spielen auch Höhe und Masse eine Rolle. Damit Lärmschutzwände effizient und sinnvoll sind und deren Bau im rechtlichen Rahmen liegt, gibt es noch ein paar weitere Punkte zu beachten.
Bauen Sie die Lärmschutzwand abschliessend
Es ist wichtig, die Lärmschutzwand vollständig abzuschliessen, damit sie ihren Zweck erfüllt. Ist es nicht möglich, eine Wand komplett durchzuziehen – etwa wegen einer Einfahrt – sollte sie um die Ecken gezogen werden. Ansonsten kann sich der Lärm je nach Situation sogar verstärken.
Baubewilligung für die Lärmschutzwand
Ab einer bestimmten Höhe muss eine Baubewilligung für das Errichten einer Lärmschutzwand eingeholt werden. Informieren Sie sich vor der Planung der Wand bei Ihrer Gemeindeverwaltung. So können Sie ideal planen und vermeiden böse Überraschungen.
Absorbierend oder reflektierend – worauf kommt es an?
Ob Sie absorbierende oder reflektierende Elemente wählen, hängt davon ab, was mit reflektierten Schallwellen geschieht. Steht die Lärmschutzwand nämlich unmittelbar zu den Nachbarn, kann sich deren Lärmbelastung drastisch erhöhen. Auf solche Konstellationen muss unbedingt Rücksicht genommen werden.
Was ist der beste Lärmschutz?
Der beste Lärmschutz für Ihre Situation hängt sowohl von den spezifischen Gegebenheiten vor Ort als auch von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Es kommen verschiedene Lärmschutzvarianten für unterschiedliche Umstände in Frage.
Gabionenwände
Gabionenwände sind sehr beliebt und oft anzutreffen. Eine Gabione ist ein Korb aus Stahl, der mit Steinen sowie in deren Mitte mit Dämmmaterial befüllt ist und den Schall schluckt. Von aussen sind lediglich die Steine sichtbar.

Bild Gabionenwand: Pexels
Betonwände
Betonwände, an denen sich Kletterpflanzen hochranken, gehören bereits zum gewohnten Landschaftsbild, insbesondere in der Nähe von Strassen und Schienen. Betonwände reflektieren den Schall genauso wie andere glatte Wände aus Glas oder Mauerwerk.

Bild Betonwand: Pexels
Bepflanzter Erdwall
Wer es gerne naturnah mag, kann auch einen Erdwall als Lärmschutz aufschütten und diesen mit Heckenpflanzen bepflanzen. Diese Variante bietet einen vielfältigen ökologischen Nutzen, sowohl als Lebensraum für Tiere als auch für die Regulierung des Mikroklimas und das Wohlbefinden des Menschen. Geeignete Pflanzen sind beispielsweise die Kornelkirsche, die Felsenbirne, die Liguster und das Pfaffenhütchen. Ein Buchsbaum benötigt Jahrzehnte, um eine gewisse Grösse und Dichte zu erreichen. Der Feldahorn und die Rotbuche hingegen müssen regelmässig beschnitten werden. Naturnahe Lärmschutzelemente sind also pflegeintensiver, integrieren sich aber bestens in den Garten und die Natur.
Übrigens: Hecken allein sind nicht effektiv genug in Sachen Lärmschutz.

Bild Liguster: Wikimedia
Absorbierender Lärmschutz
Poröse Materialien wie Holz absorbieren den Schall effektiv. Auch eine Kombination aus Sichtschutz und lärmreduzierenden Elementen ist möglich. Zwischenräume können beispielsweise mit Kokosgeflechten gefüllt werden. Das Beranken der Elemente mit geeigneten Lärmschutzpflanzen ist eine tolle Möglichkeit, die Konstruktion optisch aufzuwerten. Allerdings ist die Kombination von Lärmschutz und Sichtschutz je nach Situation ein Kompromiss. Lärmschutzwände sollten möglichst nahe an der Lärmquelle stehen, während ein Sichtschutz in der Regel in der Nähe des geschützten Bereichs platziert wird. In diesem Fall muss eine individuell passende Lösung gefunden werden.

Bild Holzwand: Unsplash
Lärmschutz durch bauliche Massnahmen
Hatten Sie vor, ein Gartenhäuschen aufzustellen? Platzieren Sie das Häuschen so, dass es möglichst nahe an der störenden Lärmquelle steht. So können Sie es zusätzlich als Lärmschutzmassnahme verwenden und eine klassische Wand ist unter Umständen gar nicht mehr nötig.