Wenn der Baum im Garten weg muss, sei es wegen Krankheit, Gefahr oder einfach aus ästhetischen Gründen, ist der erste Schritt oft relativ einfach: Der Baum wird gefällt. Doch der zweite Schritt, die Entfernung des Baumstumpfes, stellt oft eine Herausforderung dar. Wir erklären Ihnen, welche Methoden zur Entfernung des Baumstumpfes geeignet sind und welche Sie besser vermeiden sollten.
Methoden zur Baumstumpfentfernung
Es gibt verschiedene Methoden, wie Sie einen Baumstumpf entfernen können. Dabei gibt es diverse Ansätze von körperlich anstrengend, dafür aber auch kurzweilig und effizient, bis hin zu fast mühelos, aber mit einem langwierigen Prozess verbunden. Wir stellen Ihnen einige Methoden zur Baumstumpfentfernung vor.
Wie kann man einen Baumstumpf entfernen, ohne ihn auszugraben?
Beginnen wir mit den weniger anstrengenden Methoden, die allerdings etwas Geduld erfordern, da der Baumstumpf nicht sofort verschwindet.
Eine Möglichkeit ist es, den Stumpf verrotten zu lassen. Fällt man den Baum so, dass möglichst wenig vom Stamm stehen bleibt, kann die Zersetzung gerade bei grossen Bäumen jedoch über zehn Jahre dauern. Um diesen Prozess zu beschleunigen, können Sie ein Schachbrettmuster in den Stumpf sägen oder Löcher mit einem Bohrer einbringen. Füllen Sie die Öffnungen mit halb verrottetem Kompost, den Sie zuvor mit Kompostbeschleuniger oder organischem Volldünger angereichert haben. Dies fördert die Ansiedlung von Mikroorganismen, die das Holz zersetzen. Um den Verrottungsprozess zu unterstützen, sollten Sie im Frühjahr eine Handvoll Volldünger oder Kompostbeschleuniger auf den Stumpf geben, um die Mikroorganismen zusätzlich zu unterstützen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Baumstumpf mit Salz zu entfernen. Dafür aber bitte kein herkömmliches Kochsalz verwenden – dieses zerstört nämlich nicht nur den Baumstumpf. Nutzen Sie beispielsweise ein Bittersalz. Dieses streuen Sie, nachdem Sie den Baum gefällt und Löcher in den Stumpf gebohrt haben, in die Löcher, versiegeln diese mit Kerzenwachs und lassen der Natur freien Lauf. Idealerweise legen Sie noch eine schwarze Gartenfolie darüber. Durch das fehlende Sonnenlicht stirbt der Baum schneller ab und unter der warmen Folie können sich Mikroorganismen schneller vermehren.
Entfernung mit Körperkraft
Eine schnelle, aber anstrengende Methode zur Baumstumpfentfernung ist das Ausgraben. Diese Methode ist am effektivsten bei Flachwurzlern, die nur wenige Meter tief ins Erdreich wachsen. Bei tiefwurzelnden Bäumen, bei denen spezielle Werkzeuge und Maschinen erforderlich sind, sollte überprüft werden, ob die vollständige Entfernung wirklich notwendig ist. Beim Bau einer Terrasse oder ähnlichen Projekten ist Vorsicht geboten: Wenn der Baumstumpf nicht komplett entfernt wurde, können nach der Verrottung Senkungen entstehen. Auch bei der Ansaat eines Rasens kann es erforderlich sein, den Baumstumpf vollständig zu entfernen, da die Baumwurzeln das Wachstum beeinträchtigen können.
Wenn Sie sich für die vollständige Entfernung entscheiden, beginnen Sie damit, den mindestens eineinhalb Meter hohen Stumpf mit einem scharfen Spaten freizulegen. Dünnere Wurzeln können bereits abgehackt werden, dicke Wurzeln müssen mit einer Säge oder Axt durchtrennt werden. Nutzen Sie dann die Hebelkraft, um den Baumstumpf durch Hin- und Her-Bewegungen sowie mit geeignetem Werkzeug aus der Erde zu heben. Füllen Sie das entstandene Loch anschliessend mit Erde oder nutzen Sie es kreativ für neue Gartenprojekte. Abschliessend muss hier jedoch angemerkt werden, dass diese Methode aufgrund des enormen Kraftaufwands nur für kleinere Bäume geeignet ist.
Einen nicht allzu grossen und tief wurzelnden Baumstumpf können Sie gegebenenfalls auch selbst durch Ausfräsen entfernen, indem Sie eine Baumstumpffräse ausleihen. Sollte das Exemplar jedoch grösser sein, lassen Sie im Zweifelsfall besser den Profi ran. Dann ist sichergestellt, dass auch der letzte Wurzelrest entfernt wird.
Der Baumstumpf als Dekoelement
Wenn der Baumstumpf Sie grundsätzlich nicht stört, können Sie ihn auch als Dekoelement verwenden und ihn gekonnt in Szene setzen. Sie können beispielsweise eine Blumenschale daraufstellen oder ihn als Vogelfutterstelle umfunktionieren. Auch die Berankung mit einer schönen Pflanze ist eine tolle Möglichkeit, den Stumpf in den Garten zu integrieren.

Das sollten Sie nicht tun
Oftmals wird geraten, den Baumstumpf mit einer Paste aus Natriumnitrat und Petroleum abzubrennen. Tun Sie das bitte nicht. Die Überreste des verkohlten Holzes sind durch den gebildeten Belag schwer abbaubar und die genutzten Chemikalien können schädlich für den umliegenden Boden und die Lebewesen sein. Verzichten Sie auch auf Kupfersulfat – dieses ist giftig für Mensch und Tier und schädigt ausserdem Boden, Wasserorganismen und das Grundwasser. Und auch Kupfernägel sollten Sie nicht einschlagen. Diese verfehlen schlichtweg ihren Zweck und erzielen keinen nennenswerten Effekt.