Haben Sie Ameisen im Garten, ist das in erster Linie etwas Gutes. Denn anders, als viele von uns denken, sind einheimische Ameisen in der Regel Nützlinge und keine Schädlinge. Problematisch wird es hingegen, wenn sie ins Haus eindringen oder der Befall im Garten überhandnimmt und Schäden verursacht. Zudem leben in der Schweiz auch invasive Arten, die heimische Ameisen verdrängen und echte Probleme bereiten können.
Sind Ameisen im Garten ein gutes Zeichen?
Grundsätzlich sind Ameisen im Garten ein gutes Zeichen. Auf der einen Seite sind die Tiere ein Indikator dafür, dass der Garten gesund und für Insekten attraktiv ist. Auf der anderen Seite sind die Krabbler aber auch nützlich. Sie vertilgen Schädlinge, tote Pflanzenteile und bearbeiten den Boden. Ausserdem beseitigen Sie Eier von Schnecken und Insekten und verbreiten Samen von Pflanzen. Sie sind also ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Ökosystems im Garten.
Allerdings gibt es auch weniger positive Seiten. Die meisten Arten lieben Honigtau. Das ist ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt von Blatt- und Wurzelläusen. Finden Sie viele Ameisen an einer Pflanze, ist diese oft von Läusen befallen. Entgegen einem verbreiteten Irrtum bekämpfen Ameisen die Läuse nicht, sondern beschützen sie sogar, um weiterhin an den Honigtau zu gelangen.
Wird eine Kolonie sehr gross, kann das weitere Probleme verursachen. Beispielsweise stören Ameisenhügel die Optik, ganze Rasenflächen können absterben und Böden instabil werden.
Welche Ameisen gibt es in der Schweiz?
In der Schweiz sind rund 132 Ameisenarten beheimatet, wovon die meisten im Garten, einige wenige auch in Gebäuden zu finden sind. Nicht jede dieser Arten ist jedoch bedingungslos harmlos oder kommt ursprünglich aus der Schweiz. Wir erklären Ihnen einige Eigenheiten der Arten und wo Probleme entstehen können.
Einheimische Ameisenarten
Einheimische, grundsätzlich harmlose Arten wie die Hausameise, die braune Wegameise oder die schwarze Gartenameise sind die für uns geläufigsten und bekanntesten Arten. Sie haben in ihrem Nest nur eine Königin und nebeneinanderliegende Völker bekämpfen sich gegenseitig, was die Ausbreitung automatisch eindämmt. Ebenfalls heimisch, aber weniger gern gesehen sind Holzameisen wie die Rossameise oder die glänzend schwarze Holzameise. Die Rossameise charakterisiert sich durch ihre Grösse, während die Holzameise tatsächlich schwarz glänzt und ihr Kopf fast so gross ist wie ihr Hinterleib, wodurch sie gut erkennbar ist. Diese Arten leben in Gehölzen und gehören zu den Holzschädlingen, da sie Gebäudeteile beschädigen können. Deshalb ist besonders beim Bauen mit Holz auf sie zu achten.
Invasive Ameisenarten
Invasive, im Garten beheimatete Arten sind beispielsweise die vernachlässigte Wegameise oder die tapinoma magnum. Diese Arten sind problematisch, weil sie in einer Kolonie mehrere Königinnen haben und somit Superkolonien bilden können, da sich Ameisen derselben Kolonie nicht bekämpfen. Diese sind ab einer gewissen Grösse nicht nur störend für Menschen, sondern verdrängen auch einheimische Arten. Tropische Ameisenarten wie die Pharaoameise oder die Schwarzkopfameise überleben nur, wenn es warm ist. Aus diesem Grund nisten sie sich in Gebäuden ein, wo sie das ganze Jahr über aktiv sind. Sie sind nicht nur in der Lage, Schaden an der Elektrik zu verursachen, sondern sind auch Krankheitsüberträger, weshalb sie eine ernstzunehmende Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.
Fliegende Ameisen
Bestimmt konnten Sie auch schon fliegende Ameisen beobachten und haben sich gefragt, wieso die einen fliegen und die anderen krabbeln. Der Unterschied liegt nicht in der Art, sondern darin, dass fliegende Ameisen schlichtweg zur Paarung auserwählt und speziell für diese Aufgabe aufgezogen werden. Ihre Flügel dienen dazu, dass sie weitere Strecken zurücklegen können, um geeignete Partnerinnen oder Partner zur Fortpflanzung zu finden. Nach wenigen Tagen verschwinden die geflügelten Tiere jedoch wieder. Die Männchen sterben nach Erfüllung ihrer Pflichten, während sich die Weibchen die Flügel abbeissen und zu Königinnen werden.
Wie wird man Ameisen los?
Störende Kolonien oder invasive Ameisenarten möchte man verständlicherweise loswerden. Verschiedene Arten erfordern aber auch jeweils andere Massnahmen, weshalb die Bestimmung der Art notwendig ist. Hierfür ist manchmal auch ein Experte ratsam, da gewisse Arten nur unter dem Mikroskop unterscheidbar sind. Sobald Sie jedoch wissen, womit Sie es zu tun haben, gibt es verschiedene Methoden und Herangehensweisen, die einheimische Arten auch schützen.
So wird man Ameisen im Haus los
Im Frühjahr suchen einheimische Kundschafter-Ameisen nach Nahrung, was nicht selten dazu führt, dass sie sich in einem Haus wiederfinden. Sie legen Duftspuren und ehe man es sich versieht, spaziert eine Kolonie durch die Küche. Das ist zwar etwas nervig, aber nicht schädlich. Um die Tiere zu vertreiben oder um ihnen erst gar keine Chance zur Nahrungsfindung zu bieten, können einige Massnahmen ergriffen werden. So sollten Ritzen und Spalten in Fassaden, Fenstern und Lüftungen so verschlossen werden, dass die Ameisen gar nicht erst ins Haus gelangen können. Lebensmittel können Sie in luftdichte Behälter verpacken oder unter eine Schutzhaube stecken, damit sie nicht zugänglich sind. Schubladen und Schränke regelmässig auswischen, damit keine Krümel locken. Lebensmittelabfälle sollten regelmässig auf dem Kompost und der Hausmüll in einem Container draussen entsorgt werden. Weiter können Sie versuchen, mit starken Düften die Orientierung von Ameisen zu stören. Dafür können Sie Thymian, Lavendel oder Rosmarin an Eintrittsstellen pflanzen, oder Teile davon platzieren. Auch Essigwasser zur Verwischung einer bestehenden Duftspur oder zur Prävention beim Bodenwischen kann ausprobiert werden. Verzichten Sie jedoch auf die Bekämpfung mittels Giften oder Backpulver. Fliegende Ameisen können Sie übrigens einfach einfangen und draussen absetzen. Sie werden von Licht angezogen und haben sich vermutlich verirrt.
Bei gebietsfremden Arten ist Prävention das Wichtigste. Überprüfen Sie Urlaubsgepäck aus den Tropen auf Ameisen, untersuchen Sie Gegenstände aus zweiter Hand und überprüfen Sie Pflanzen und Erdmaterial sorgfältig. Feuchtigkeitsgeschütztes Holz kann dem Holzameisenbefall vorbeugen. Sollte es dennoch zum Befall kommen, sollten Sie sich dringend von einem Profi helfen lassen; bei invasiven Arten sind auch die Neobiota-Verantwortlichen des Kantons zu kontaktieren.
Das hilft gegen Ameisen im Garten
Heimische Ameisen im Garten sind zwar nicht unbedingt ein Problem, aber sie können beispielsweise unschöne Ameisenhügel hinterlassen. Hat die Ameisenkolonie genau dort ihr Nest, wo es stört, können Sie sie umsiedeln oder sie dazu bewegen, selbst umzusiedeln, in dem sie immer wieder etwas im Nest herumstochern und sie stören. Oder sie stülpen einen mit Holzwolle und Erde gefüllten Tontopf eine Woche lang über den Nesteingang. In dieser Zeit siedeln die Ameisen in den Topf um. Danach kann er mit einem Spaten angehoben und an einem anderen Ort abgesetzt werden.
Invasive und tropische Arten haben, wie bereits erwähnt, mehrere Königinnen. Ihr Nest wird daher auch entsprechend gross, was wiederum zu Problemen führt. In diesem Fall sind ebenfalls Experten zu Rate zu ziehen.
Stellen wir bei der Gartenpflege fest, dass Sie ein Ameisenproblem haben, ergreifen wir in Abstimmung mit Ihnen selbstverständlich die passenden Massnahmen.
Klar, wir beraten Sie gern zu verschiedenen Pflanzen und Ihren Eigenschaften und pflanzen diese als Profis im Gartenbau auch gern an.
Unsere Profis in der Gartenplanung unterstützen Sie gern mit innovativen und ansprechenden Konzepten für Sie und Ihre Gartenbewohner – sowohl in Zürich als auch in anderen Kantonen.