Nutzen Sie noch Trinkwasser, um die Pflanzen in Ihrem Garten zu bewässern? Vielleicht ist dann das Auffangen und Nutzen von Regenwasser eine Möglichkeit für Sie, um wertvolle Wasserressourcen zu sparen. Wir erklären Ihnen, warum das durchaus sinnvoll ist und wie Sie damit der Umwelt und auch Ihrem Portemonnaie etwas Gutes tun.
Warum soll man Regenwasser nutzen?
Die Nutzung des Regenwassers für die Gartenbewässerung hat ökonomische und ökologische Vorteile. Auf der einen Seite spart man bares Geld, denn man nutzt nicht aufwendig aufbereitetes Trinkwasser zum Giessen der Pflanzen. Auf der anderen Seite ist trinkbares Wasser ein knappes Gut geworden, weshalb es auch ökologisch sinnvoll ist, andere Quellen zu nutzen. Insbesondere in den Sommermonaten, in denen immer öfter auf das Wassersparen hingewiesen wird, macht das Sinn. Weiter hat das Regenwasser aufgrund der Tatsache, dass es um einiges weniger mineralisiert ist und keine Zusatzstoffe wie Chlor oder Ozon enthält, einen positiven Einfluss auf Natur und Umwelt. Die Pflanzen gedeihen und entwickeln sich besser.
Wie kann man Regenwasser auffangen?
Es gibt verschiedene Wege, wie das Regenwasser aufgefangen werden kann. Hier stellen wir Ihnen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten vor.
Regenwasser in der Regentonne
Ganz klassisch kann man Regenwasser mit einem Kunststoff- oder Holzfass auffangen. Das geht einfach und unkompliziert. Man stellt den Behälter unter den Ablauf der Regenrinne und lässt das Wasser in den Auffangbehälter fliessen. Mit speziellen Vorrichtungen, die man zusätzlich installieren kann, ist es möglich, das Wasser zu filtern und zu reinigen.
Der Nachteil dieser Variante ist, dass so eine Tonne relativ schnell einmal voll ist. Für den Überlauf richtet man deshalb am besten auch einen Mechanismus ein, um das überschüssige Wasser abzuleiten. Bei dieser Auffangvariante ist darauf zu achten, dass die Tonne nicht direkt in der Sonne steht, da die Erwärmung des Wassers die Bildung von Algen und Keimen fördert.
Regen unter der Erde sammeln
Besitzer von grossen Gärten sind gut damit bedient, über Tanks nachzudenken, die man ins Erdreich einlässt. Diese Variante ist teurer, überzeugt jedoch mit einem grösseren Fassungsvermögen und bietet den Vorteil, dass die in der Erde vergrabenen Behälter für Sonnenstrahlen nicht erreichbar sind. Somit wird das Wasser stets auf natürliche Art kühl gehalten. Ausserdem ist eine unterirdische Lösung platzsparender und die stabilen, meist aus Polyethylen bestehenden Tanks können je nach Modell sogar mit einem Pkw befahren werden. Das bietet den Vorteil, dass man die Sammelbehälter zum Beispiel auch unter einer Garage einbringen kann.
Mit Zisternen den Regen vielseitig nutzen
Der Rolls Royce unter den Sammelbehältern sind die Zisternen. Diese sind gut geeignet, wenn man einen wirklich grossen Garten zu bewirtschaften hat oder das gesammelte Regenwasser auch noch anderweitig nutzen möchte, beispielsweise zur Toilettenspülung. Das Fassungsvermögen errechnet sich aus dem jährlichen Wasserverbrauch, der durchschnittlichen regionalen Niederschlagsmenge und der Grösse des Fallrohrs, das an der Dachfläche angeschlossen ist. Die Zisternen verfügen über einen eigenen Überlaufschutz und sind meist mit elektrischen Tauchpumpen zur Wasserentnahme ausgerüstet. Normalerweise ist der Tankraum so gross, dass er problemlos von innen gereinigt werden kann. Wichtig ist es, abzuklären, ob die Zisterne im Bedarfsfall erweitert werden kann, falls das errechnete Fassungsvermögen doch nicht ausreichen würde.
Was gibt es sonst zu beachten, wenn man Regenwasser nutzen möchte?
Bevor der Tank oder eine Zisterne eingebaut wird, informiert man sich am besten bei der Gemeinde darüber, ob eine Baubewilligung nötig ist oder andere Massnahmen eingeleitet werden müssen.
Ausserdem kann Regenwasser, wie bereits erwähnt, zur Toilettenspülung genutzt werden. Allerdings ist dies mit einem gewissen Mehraufwand verbunden. Einerseits müssen die Leitungen getrennt von den Trinkwasserleitungen nutzbar gemacht werden, andererseits sind auch abwassertechnische Belange bei der Gemeinde zu regeln, da Regenwasser nicht einfach ins Abwasser geleitet werden darf.