Man traut seinen Augen kaum: Erst noch prägten karge und triste Stellen den Garten und plötzlich ist er von blühenden Blumen und Kräutern in allen Farben besiedelt. Das Werk von frühblühenden Stauden grenzt beinahe an Magie und löst bei uns die ersten Frühlingsgefühle aus. Doch wie funktioniert dieses urplötzliche Frühlingserwachen? Und welche Pflanzen blühen wann? Erfahren Sie mehr dazu in den folgenden Abschnitten.

Was sind frühblühende Stauden?

Frühblühende Stauden sind Pflanzen, die bereits in den letzten Wintertagen mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu blühen beginnen. Wenige Sonnentage, an denen der Boden aufgewärmt wird, reichen, damit Schneeglöckchen, Blausterne und Märzenbecher ihre Köpfchen ausstrecken. Die Energie für den schnellen Austrieb erhalten die Pflanzen aus unterirdischen Stärkespeichern wie Zwiebeln, Knollen oder Rhizomen.

Frühblühende Stauden starten bereits so früh, da grössere, später austreibende Pflanzen mit ihren Blüten und Blättern die Fotosynthese der kleinen Gewächse behindern. Diese ist überlebenswichtig und kann nur bei genügender Sonneneinstrahlung stattfinden.

Garten im Winter
Frühblühende Pflanzen

Was blüht wann?

Ein paar wenige frühlingshafte Tage reichen, um die frühblühenden Stauden zum Austreiben zu bewegen. Im Februar können bereits die ersten Schneeglöckchen, Blausterne oder Winter-Iris blühen. Weiter geht es im März mit den Märzveilchen, den buntblühenden Hyazinthen und den allseits beliebten Tulpen. Dann blühen auch Frühlingskrokusse und Lichtblumen auf den Alpweiden um die Wette und profitieren von der Schneeschmelze. Leider muss man deren Schönheit ausserhalb des Gartens geniessen, da sie in diesem schwierig zu kultivieren sind. Als Alternative für den Garten empfehlen wir den zartlila Elfenkrokus und die Hundszahnlilie.

Frühblühende Stauden pflanzen

Die frühblühenden Stauden werden in der Regel im Herbst vor den ersten Frostnächten gepflanzt. Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat, kann versuchen, die Pflanzen im darauffolgenden Jahr nach den ersten frostfreien Tagen zu setzen. Frühblühende Stauden können dicht beieinander eingepflanzt werden. Somit entsteht mit der Blüte ein farbenprächtiger Blütenteppich.

Zu beachten gilt es, dass nicht jeder Standort für jede Pflanze geeignet ist. So mögen es die Ankara-Krokusse, die in einem strahlenden Gelb-Orange erblühen, am liebsten trocken und sonnig, während Tulpen sich auf durchlässigen Böden in sonniger Lage wohlfühlen. Eine mehrjährige und besonders herrlich duftende Blumenart ist die Hyazinthe (Hyacinthus orientalis), die in kiesige Böden bei voller Sonneneinstrahlung gepflanzt werden kann. Ihre Farbpalette reicht von schlichtem Weiss über zartes Rosa bis hin zu sattem Violett. Das macht sie zu einem wahren Hingucker.

Wofür frühblühende Stauden im Garten pflanzen?

Frühblühende Stauden sehen in Ihrem Garten nicht nur schön aus und läuten den bevorstehenden Frühling ein, sondern sind auch wertvoll für das Ökosystem. Neben den ersten Pflanzen erwachen im Frühling nämlich auch Insekten wie Bienen und Hummeln zum Leben. Sie begeben sich kurz nach dem Erwachen aus der Winterruhe auf Nahrungssuche, wofür die frühblühenden Stauden eine ideale Futterquelle bieten. Und mit einer Vielzahl an Insekten im Garten wird auch die Versorgung anderer Tiere gewährleistet. Die frühblühenden Pflanzen sind also nicht nur etwas für die Sinne, sie bieten auch die perfekte Grundlage für ein gesundes Ökosystem.

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