Jedes Jahr sind sie, besonders unter Gärtnern, in aller Munde – die Eisheiligen. Die letzten kalten Tage, die im Mai noch einmal für frostige Temperaturen sorgen und für viele den Orientierungszeitpunkt für die Bepflanzung im Garten darstellen. Aber was ist wirklich dran an dieser uralten Bauernregel? Wie ist sie überhaupt entstanden? Und welche Gärtnertipps können Sie daraus mitnehmen? Hier erfahren Sie mehr darüber.

Was sind die Eisheiligen?

Die Eisheiligen beschreiben die fünf Tage vom 11. bis am 15. Mai, an denen es nach allgemeinen, über Jahrhunderte hinweg gemachten meteorologischen Beobachtungen noch einmal richtig kalt werden sollte. Kalte Polarluft trifft in dieser Zeit auf unsere Nordwetterlage und bringt noch einmal kalte Tage und frostige Nächte. Namensgeber der einzelnen Tage sind tatsächlich Heilige, die im vierten und fünften Jahrhundert gelebt haben und zu dieser Zeit ihren Namenstag feiern. Mit Kälte und Frost hatten sie jedoch nicht wirklich etwas am Hut.

Was ist dran an den Eisheiligen?

Was ist aber nun wirklich dran an den Eisheiligen? Wie bereits erwähnt, wird das meteorologische Phänomen, das die Eisheiligen umschreibt, bereits seit Jahrhunderten beobachtet. Es ist auf die Polarluftmasse zurückzuführen, die jährlich den Weg zu uns findet. Aufgrund dieser Beobachtungen haben sich Bauernregeln etabliert, an denen man sich heute noch orientiert. Diesen Regeln jedoch eine allgemeine Gültigkeit zuzuschreiben, ginge dennoch zu weit. Neben der Tatsache, dass man keinen Einfluss auf das Wetter nehmen und es somit nicht langfristig vorhersehen kann, spielt auch der Klimawandel inzwischen eine grosse Rolle. Durch unsere milderen Winter verlagern sich die frostigen Zeiten auf einen früheren Zeitpunkt im Jahr, was auch zum Ausbleiben der Eisheiligen führen kann. Nichtsdestotrotz muss man auch heute noch mit eisigen Temperaturen und frostigen Nächten bis spät in den Frühling rechnen.

Diese Pflanzen sollten Sie besser erst nach den Eisheiligen pflanzen

Auch wenn die Eisheiligen keiner allgemeingültigen Regel entsprechen, so ist man doch auf der sichereren Seite, wenn man gewisse Pflanzen erst danach pflanzt. Vorgezogene Gemüsepflanzen wie Tomaten, Gurken und Paprika oder Kräuter wie beispielsweise Basilikum können nach der «kalten Sophie», also nach dem letzten Tag der Eisheiligen, in den Garten umziehen. Auch Sommerblumen wie Geranien, Sonnenblumen oder Fuchsien dürfen nun endlich gepflanzt werden. Ausserdem können jetzt auch die Pflanzen wieder nach draussen, die im Keller oder Gewächshaus überwintert haben.

Tomaten Eisheilige
Gurken Eisheilige
Basilikum Eisheilige

Wie schütze ich meine Pflanzen vor Frost?

Nun ist es passiert – es wird noch einmal Frost geben und die Pflanzen sind bereits im Beet. Das ist jedoch kein Grund zur Panik. Die Pflanzen können bedenkenlos mit Vlies oder einem Gefäss abgedeckt werden, um die empfindlichen Organismen zu schützen. Tagsüber muss der Schutz jedoch unbedingt entfernt werden, weil die Pflanzen ansonsten überhitzen können.

Baumblüten können mit der Frostschutzberegnung geschützt werden. Sie werden mit dieser Methode gezielt bewässert. Was zunächst paradox klingt, schützt die Blüten auf einfache physikalische Weise: Durch die kalten Temperaturen gefriert das Wasser zu Eis, was Wärme freisetzt und die Blüte unter der Eisschicht schützt.

Frost im Garten
Eisheilige
Frost Eisheilige

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