Welche Arten von Boden man im eigenen Garten hat, ist nicht einmal so unwesentlich. Wer seinen Garten gestalten möchte, muss auch wissen, was überhaupt angepflanzt werden kann beziehungsweise welche Massnahmen zur Bodenvorbereitung getroffen werden müssen. Wir erklären Ihnen hier das Vorgehen und welche Eigenschaften die jeweiligen Bodenarten mit sich bringen.

Welchen Boden findet man im Garten?

Eine entscheidende Frage ist, welche Bodenart Sie im Garten vorfinden. Es gibt vier Hauptbodenarten, die nach dem Anteil von Sand, Schluff oder Ton kategorisiert werden. Die Einteilung basiert auf der Korngrösse, wobei Sand die gröbste Körnung aufweist und Ton sehr fein ist. In der Regel kommen die Bodenarten nicht in Reinform vor, sondern bilden fliessende Übergänge. Es ist wichtig zu beachten, dass reine Sand- oder Tonböden für Pflanzen ungeeignet sind. Zusätzlich zur Bodenart spielt auch der Gehalt an Humus oder Kalk eine Rolle. Diese Faktoren beeinflussen den Säuregehalt, die Nährstoffe und den Wasserhaushalt des Bodens.

Welche Pflanze ist für welchen Boden geeignet?

Je nach Beschaffenheit des Bodens eignen sich unterschiedliche Pflanzenarten. Hier finden Sie einen Überblick darüber, welche Pflanzen am besten in welchem Boden wachsen.

Sandboden – Eigenschaften und Pflanzenarten

Sandböden sind generell eher nährstoffarm, extrem durchlässig und speichern Nässe schlecht. Sie sind gut durchlüftet, können sich rasch erwärmen und sind trocken. Luftatmende Bodenlebewesen fühlen sich im sandigen Boden wohl, der Nährstoffgehalt ist durch die Auswaschung und die nicht vorhandene Haltefähigkeit jedoch gering. Der Boden lässt sich aber gut bearbeiten und die Qualität kann durch Einarbeitung von lehmiger Erde und viel Kompost verbessert werden. Eine zusätzliche Mulchschicht hilft, Verdunstung und Temperaturschwankungen vorzubeugen. Lavendel, Sand-Phlox und genügsame Wildblumen wachsen besonders gut auf dieser Bodenart. Zur Unterstützung sollten sie jedoch regelmässig, aber sparsam gegossen werden.

Falls Sie Pflanzenarten anpflanzen, die einen sauren Boden nicht sonderlich mögen, sollten Sie ihn kalken, damit sich der pH-Wert erhöht. Wenn Sie unsicher sind, kann eine Bodenanalyse helfen.

Garten Sandboden

Was ist Schluffboden und was wächst darauf?

Oftmals handelt es sich um sandigen oder lehmigen Schluffboden – einen reinen Schluffboden findet man selten. Wenn der Boden eher sandig ist, ist die Wasserdurchlässigkeit grösser und Staunässe kann nicht entstehen. Er speichert zwar etwas Wasser und Mineralstoffe, das reicht für die Pflanzen jedoch nicht aus. Hier kann aber mit Humus und hochwertiger Pflanzenerde zur Erhöhung der Speicherfähigkeit nachgeholfen werden. Grundsätzlich eignen sich eher anspruchslose Pflanzen für diese Bodenart.

Lehmige Schluffböden hingegen sind recht fruchtbar und speichern Wasser gut. Die Pflanzen können ausserdem gut wurzeln. Der Nachteil ist, dass es bei starken Regenfällen zu Staunässe kommen kann. Der Boden kann mit etwas Sand aufgelockert werden. Rosen, Beerensträucher, Obstbäume und viele Gemüse fühlen sich auf dieser Bodenart wohl.

Rosen auf Schluffboden

Die Merkmale des Tonbodens und geeignete Pflanzen

Tonböden bestehen aus feinkörnigem Tonmineral, das sich mit Wasser vollsaugt und aufquillt. Wenn es wieder trocknet, schrumpft das Material und wird extrem hart. In beiden Stadien ist die Bewirtschaftung des Bodens schwer und er lässt sich kaum bearbeiten. Der Sauerstoffgehalt ist sehr niedrig und die Gefahr für Staunässe und Verschlämmung ist hoch. Obwohl der Wasser- und Mineralgehalt hoch ist, können Pflanzen mit diesem Boden nicht viel anfangen, da die Wurzeln ihn nicht durchdringen können und die lebenswichtigen Ressourcen daher nicht erreichbar sind. Ausserdem ist die Durchlüftung schlecht. Um einen Tonboden für Pflanzen attraktiv zu machen, muss er regelmässig umgegraben und mit Sand und Humus versetzt werden. Eine Drainage aus Steinen, Sand und Kies oder ein Drainageschlauch helfen, Staunässe vorzubeugen.

Eine Vielzahl an Obstbäumen, Stauden und Gemüsepflanzen können auf einem mittelschweren, schluffigen oder lehmigen Boden mit einem Tongehalt von 25 bis 45 Prozent wachsen. Eine frühe Aussaat ist jedoch nicht zu empfehlen, da diese Bodenart kalt ist und Pflanzen in der Regel wärmere Böden bevorzugen.

Was ist Lehmboden und welche Pflanzen wachsen darauf?

Lehmboden ist eine Mischung aus unterschiedlichen Bodenarten und vereint somit verschiedene Eigenschaften. Er gilt als mittelschwerer Boden und ist sowohl durchlässig als auch speicherfähig, kann von Pflanzen gut durchwurzelt werden und ist gut belüftet. Der Boden lässt sich ziemlich gut bearbeiten, wobei ein wenig mehr Kraft als bei einem Sandboden nötig ist. Lehme sind fruchtbar und eine Vielzahl an Kulturpflanzen können hier angepflanzt werden. Je nach Bedürfnis kann der Boden mit Sand abgemagert oder mit Humus angereichert werden. Wenn in den Vorjahren bereits mehrfach Gewächse mit hohem Nährstoffbedarf angepflanzt wurden, sind die Nährstoffdepots möglicherweise erschöpft. In diesem Fall empfiehlt es sich, mit etwas Dünger nachzuhelfen.