Der Kompost wird nicht umsonst unter Gärtnern als «schwarzes Gold» bezeichnet. Er duftet nach Waldboden, ist nährstoffreich, natürlich und günstig herzustellen. Und er eignet sich ideal zum Düngen verschiedenster Böden. Wie ein Kompost angelegt wird und welchen Nutzen man aus dem Kompost ziehen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Wie legt man einen Kompost richtig an?

Das Anlegen eines Komposts ist etwas anspruchsvoller, als einfach Grün- und Küchenabfälle auf einen Haufen zu werfen und der Natur ihren Lauf zu lassen. Hier erfahren Sie, wie Sie vorgehen können, um einen Kompost anzulegen.

Welches ist der beste Komposter?

Welches der beste Komposter ist, lässt sich nicht pauschalisieren und hängt vor allem von den individuellen Bedürfnissen ab. Komposter aus Holz sehen zwar optisch ansprechender aus, verwittern aber im Laufe der Zeit und müssen möglicherweise ausgetauscht werden. Komposter aus Metallgittern dagegen halten ewig. Um Platz zu sparen, kann ein Thermokomposter aus Plastik eine gute Wahl sein, da er eine höhere Wärmeentwicklung ermöglicht und der Kompost schneller reift.

Kompost im Garten

Quelle: Wikimedia

Kompost anlegen

Quelle: Wikimedia

Wo steht ein Komposter am besten?

Der Komposter steht am besten hinter der Gartenlaube, unter einem hohen Laubbaum oder in einer Hecke. Der Kompost sollte nicht in der prallen Sonne stehen, da er sonst austrocknen könnte, jedoch auch nicht ständig im Schatten liegen. Auch Regen sollte er nicht ausgesetzt sein, um Fäulnis vorzubeugen. Ausserdem sollte der Platz aufgrund der Fäulnisgase nicht völlig windstill gelegen, jedoch vor Wind geschützt sein. Denken Sie auch an die empfindlichen Nasen der Nachbarn – sie werden es Ihnen danken.

Worauf muss man beim Kompostanlegen achten?

Achten Sie beim Anlegen des Kompostes darauf, verschiedene Schichten in nicht allzu grosser Dicke anzulegen. Einige Pflanzenarten und Abfälle verrotten weniger schnell (Astmaterial, Holz) als andere (krautiges Material) oder enthalten mehr Feuchtigkeit, was Fäulnis fördert. Hier ist also eine gute Mischung gefragt.

Was darf kompostiert werden?

Folgende Abfälle dürfen kompostiert werden:

  • pflanzliche Essensreste
  • Kaffeefiltertüten und Kaffeesatz
  • Teebeutel
  • Obst- und Gemüseabfälle, ausgenommen Zitrusfrüchte
  • Stroh, Sägemehl und Streu (ausgenommen Katzenstreu)
  • zerdrückte Eierschalen
  • Rasenschnitt (am besten bereits etwas getrocknet)
  • Strauch- und Baumschnitt (fingerlang oder geschreddert)
  • Laub
  • Rinde

Die Liste ist nicht abschliessend, gibt aber einen Überblick über die alltäglich anfallenden Abfälle, die kompostiert werden dürfen.

Welche ist die ideale Temperatur fürs Verrotten und wieso?

Darauf gibt es nicht nur eine Antwort. Je nachdem wie schnell ein Kompost verrotten soll, muss man anders schichten, um von Anfang an eine höhere oder niedrigere Temperatur zu erzielen. Die Verrottung passiert durch Mikroorganismen, die sich von schnell abbaubaren Stoffen ernähren. Später sinkt die Temperatur wieder ab und es geht weiter mit der Kaltrotte, in der andere Kleinstlebewesen den Humus herstellen. So kann der Frischkompost bereits nach wenigen Monaten verwendet werden.

Wenn man den Kompost langsam über das Jahr verteilt anlegt, werden die Stoffe langsamer abgebaut und die Wärme kann abgegeben werden. Die Kaltrotte setzt früher ein, was bedeutet, dass es zehn bis zwölf Monate dauert, bis der Kompost fertig ist. Der Kompost kann in dieser Zeit zwei- bis dreimal umgesetzt und dann gesiebt werden.

Grundsätzlich gilt bei beiden Varianten: Der Kompost ist fertig, wenn er nach frischem Waldboden duftet.

Was kann man mit Kompost machen?

Was macht man nun mit dem frischen Kompost? Wenn Sie neue Pflanzen haben, können Sie den Boden entsprechend mit dem Kompost anreichern, um diese beim Wachstum zu unterstützen. Im Frühjahr düngen Sie grossflächig, um bestehenden und frischen Gewächsen sowohl im Zier- wie auch im Nutzgarten Starthilfe zu leisten. Bei Zierpflanzen bringen Sie immer wieder bis in den Herbst Kompost zum Düngen ein. Je mehr Nährstoffe eine Pflanze benötigt, umso öfter kann gedüngt werden. Beachten Sie, dass Sie den Kompost möglichst flach mit einer Harke oder einem Kultivator in den Boden einarbeiten. Wie viel Sie dabei verwenden müssen, kann nur mit einer Bodenanalyse genauestens ermittelt werden – und auch das ist nur eine Momentaufnahme. Eine Faustregel besagt: Bei Blühstauden mit einem grossen Nährstoffbedarf darf über das Jahr verteilt mit circa zwei Litern Kompost pro Quadratmeter gedüngt werden, während bei Ziergehölzen etwa die Hälfte reicht. Bei der Rasendüngung reichen ein bis zwei Liter pro Quadratmeter. Nutzpflanzen wie Tomaten, Zucchini und Kürbis, die Starkzehrer sind, benötigen relativ viel Kompost, gesetzlich erlaubt sind jedoch maximal drei Liter pro Quadratmeter pro Jahr. Drei Liter benötigen Mittelzehrer wie Erdbeeren oder Spinat. Schwachzehrer wie Radieschen oder Erbsen benötigen keinen Kompost, wenn zuvor Mittel- oder Starkzehrer angebaut wurden. Ansonsten brauchen sie allerhöchstens einen Liter.

Übrigens: Auch im Blumentopf können Sie etwas Kompost zur Düngung in die Erde geben.